Festung Dömitz an der Elbe
Die Festungsanlage Dömitz, am mecklenburgischen Elbeufer gelegen, ist eine der wenigen sehr gut erhaltenen Flachlandfestungen des 16. Jahrhunderts in Norddeutschland. In der Form eines Fünfecks angelegt und mit Bastionen und Kasemattengewölben versehen zeigt sie die eindrucksvolle Wehrarchitektur der Renaissance.
Der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. ließ die Festung in den Jahren 1559 bis 1565 erbauen, um die Südwestgrenze Mecklenburgs und die Elbübergänge zu sichern. Dazu ließ er die dort bestehende Burg erweitern. Im Dreißigjährigen Krieg dienten Ort und Festung als Stützpunkt für wechselnde Parteien, unter anderem auch für Tilly und Wallenstein. Dabei wurde 1635 der gesamte Ort zu Verteidigungszwecken niedergebrannt. 1809 fanden hier erste Kämpfe im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon statt. Noch heute befinden sich in der Ziegelmauer eingemauerte Kanonenkugeln, die an den Beschuss der Festung im 19. Jahrhundert erinnern. Ab dem 18. Jahrhundert diente die Festung als Gefängnis und zeitweise auch als Irrenhaus. Der berühmteste Häftling war der Mecklenburger Schriftsteller Fritz Reuter, der im 19. Jahrhundert hier einige Jahre verbringen musste. In den Gewölben ahnt man, wie sich Gefangene in der Festung fühlten.