Mit der Kamera unterwegs im Asbacher Land
Anfahrt mit dem Pkw zum Parkplatz bei der Katholischen Pfarrkirche St. Laurentius in 53567 in Asbach (Navi-Eingabe N50°39’55″ E7°25’33″).
Tourbeschreibung
Der ehemalige Asbacher Bahnhof ist Ausgangspunkt des Basaltweges, der als ca. 10 Kilometer langer Rundweg (Kennzeichnung A1) von Asbach über Bennau und Buchholz auf Feld- und Waldwegen in überwiegend hügeligem Gelände den Spuren des Basaltbergbaus im Asbacher Land wieder zurück zum Museum führt. Am Bahndamm entlang führt die Strecke vorbei am ehemaligen Strandbad. Der frühere Kahnweiher hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Naturteich mit Seerosen verwandelt. Das Gebiet wird zu einem naturbelassenen Naturerholungsgebiet weiterentwickelt. Am Bahnhof Bennau-Tal und am Anschluss Limbergskopf wurde früher der Basaltbruch auf Güterzüge verladen. Ein Stück weiter ist an einer eingefassten Quelle am Wahler Bach ein Picknickplatz. In Buchholz erinnert am ehemaligen Bahnhof ein Gleisstück mit Gedenkstein an die Bröltalbahn. Im weiteren Wegeverlauf zeugen Verteifungen und kleinere Aufschüttungen entlang der Strecke vom im Tagebau durch Schürfungen von Hand betriebenen Abbau von erzhaltigem Gestein. Aus dem früheren Steinbruch Mückefeldchen ist mit dem „Mückensee“ der erste Steinbruchsee im Asbacher Land entstanden. Danach führt der Weg zurück zum Asbacher Bahnhof.
Asbach
Der Ort Asbach ist in der Zeit der fränkischen Landnahme zwischen 600 und 900 entstanden. Hierauf deuten der Ortsname, heute noch mundartlich Asbich, sowie der sogenannte Frankenwall hin. Asbach wurde 1183 erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkundes des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg erwähnt. Mitte des 13. Jahrhunderts kam das Kirchspiel Asbach in den Besitz des Erzstifts Köln und wurde später dem kurkölnischen Amt Altenwied zugeordnet; zu diesem gehörten auch die Kirchspiele Neustadt und Windhagen. Das Kirchspiel Asbach gliederte sich in vier Honnschaften und das Kirchdorf Asbach. Das Kirchdorf umfasste nur den Bezirk innerhalb des Walls. Im 16. Jahrhundert wurde Asbach Sitz des Landgerichts des Amtes Altenwied. Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 wurde nach Artikel 21 dem Fürsten Karl Ludwig Friedrich Alexander zu Wied-Runkel für seinen infolge der französischen Revolutionskriege entstandenen Verlust der Grafschaft Kriechingen das vormals kurkölnische Amt Altenwied zugesprochen. Im Zusammenhang mit dem 1806 auf Initiative Napoleons I. gebildeten Rheinbund kamen die wied-runkelschen, so wie die wied-neuwiedischen Gebiete zum Herzogtum Nassau. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress fielen 1815 wesentliche Teile des Rheinlands an das Königreich Preußen. Zeitgleich erhielt Preußen vom Herzogtum Nassau im Austausch gegen andere Gebiete auch die nördlichen nassauischen Landesteile, zu denen das Amt Altenwied und das Kirchspiel Asbach gehörten. Asbach wurde Teil der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein und 1822 der Rheinprovinz. 1816 ordnete Preußen die Verwaltungsstrukturen bezüglich der Landesverwaltung neu. Die Provinzen wurden in Regierungsbezirke und Kreise eingeteilt, diese wiederum im Bürgermeistereien, denen jeweils eine Anzahl von Gemeinden zugeordnet waren. Weil die alten Ämter Altenwied und Neuerburg 1803 dem Fürsten zu Wied-Runkel gehörten, wurde diese Gebiet und damit auch Asbach zusammen mit den eigentlichen wiedischen Gebieten bezüglich der kommunalen Verwaltung der fürstlich-wiedischen Regierung unterstellt. Erst nachdem Hermann Fürst zu Wied 1848 seine Rechte an den Preußischen König abtrat, war die preußische Verwaltung auch für kommunale Angelegenheiten zuständig.
Pfarrkirche Sankt Laurentius
Nähert man sich in Asbach der imposanten zweischiffigen Pfarrkirche Sankt Laurentius, dann erkennt man bei näherem Hinsehen, dass sie nur teilweise ein Bau der Nachkriegszeit ist. Tatsächlich umfasst die Bausubstanz einen Zeitraum von rund 800 Jahren, denn so lange steht eine Pfarrkirche an diesem Ort. Erstmalig 1237 ist die erste Kirche urkundlich erwähnt, jedoch dürfte sie bereits vor 1200 erbaut worden sein. Es handelte sich um ein dreischiffiges romanisches Gotteshaus, dessen Turm bis heute erhalten blieb. Auch das Bild der jüngsten großen Kirche, die inzwischen mehrfach renoviert und gediegen ausgestattet wurde, ist durch den 800-jährigen romanischen Turm maßgeblich geprägt. Fast so alt wie der Turm ist der Taufstein unter der Orgelempore. Er hat die Form eines Kelches und wurde kurz nach 1200 aus Lütticher Sandstein fertiggestellt. Seine Kapitelle ruhen auf sechs Säulen aus Schiefer und schwarzem Marmor, deren Konsolen Menschen und Tierköpfe zeigen – gleichsam als Sinnbild der unerlösten Kreatur.
Bröltalbahn
Die Grundlage für die Eisenbahnanbindung des Bröltals bildeten die Erz- und Kalkvorkommen der Region. Und auch Basalt wurde vor 150 Jahren mit der Pferdebahn nach Hennef transportiert. Mit ihrer Eröffnung war die Bröltalbahn mit ihren 785-Millimeter-Gleisen nicht nur die älteste Schmalspurbahn Deutschlands. Sie war auch auf revolutionäre Weise gebaut worden: Die Bahntrasse lag zum größten Teil auf der vorhandenen Bezirksstraße Hennef-Waldbröl. Schotter für den Unterbau wurde einfach aufgeschüttet, das Straßenprofil in einzelnen Bereichen verbreitert. In manchen Orten fuhren die Bahnen so unmittelbar an den Haustüren vorbei. Bahnbeamte sorgten dafür, dass dort die Schranken geschlossen wurden. Bis heute gelten auch die Radien der Bahn von 34 und 38 Meter mit ihren extremen Neigungen bei Eisenbahnkennern als Besonderheit. Ihren zentralen Betriebsbahnhof errichtete die Bröltalbahn in Hennef. Von dort aus entstanden weitere Schmalspurstrecken, zum Beueler Rheinhafen, nach Asbach im Westerwald, ins Siebengebirge und schließlich nach Siegburg. Selbst wenn die Bröltalbahn es auf nicht mehr als 35 Kilometer pro Stunde brachte, wurde sie doch zum Wirtschaftsfaktor für die sonst eher arme Region. Das Ende der Stammstrecke der Bröltalbahn läutete schließlich die erstarkende Konkurrenz auf der Straße ein. Im Frühjahr 1953 fuhr die Bahn zum letzten Mal bis Waldbröl. Im März 1954 wurde die komplette Strecke durch das Bröltal stillgelegt und später abgebaut. Mit dem Ausbau der Bröltalstraße (B 478) verschwand die Trasse bis auf wenige Teile, die nur Kenner entdecken, völlig. Erhalten sind bis heute die stillen Zeugen des immerhin 80 Jahre währenden Betriebes des Brölbähnchens: Güterschuppen und Bahnhofsgebäude. Das Schienennetz der Bröltalbahn in 785 mm Spurweite war zu Zeiten seiner größten Ausdehnung insgesamt 87,3 Kilometer lang und diente am Ende hauptsächlich dem Güterverkehr. Im ehemaligen Bröltalbahn-Lokschuppen in Asbach befindet sich seit dem Jahr 2000 ein Eisenbahnmuseum zur Bröltalbahn.
Wegpunkte Basaltweg
WP1 N50°39.9794 E007°25.6086, Lokschuppen
WP2 N50°39.8657 E007°23.9334, Bennau-Tal
WP3 N50°41.2639 E007°23.7095, St. Pantaleon, Buchholz
WP4 N50°40.8932 E007°25.0217, Mückensee
WP5 N50°39.9116 E007°25.5483, Parkplatz Laurentiuskirche