Tourbeschreibung
Start und Ziel ist der Wanderparkplatz „An der Landwehr“, Navi-Eingabe: N50° 59′ 24″ E7° 42′ 3″. Von dort mit dem Wanderweg A3 bzw. dem Wacholderweg auf der Trasse des alten Karrenwegs zwischen Eckenhagen und Drolshagen bis zur Höhe mit einer Bank der „Volksbank Oberberg“. Hier verlassen wir den Wacholderweg und biegen links in den „Fußweg ins Wacholdergebiet“ ab (Bergischer Panoramasteig). Am nächsten Wegedreieck haben wir das Wacholdergebiet Branscheid erreicht und wandern so lange auf dem Wacholderweg weiter, bis wir wieder auf den alten Karrenweg stoßen. Hier verlassen wir den Wacholderweg endgültig und biegen nach links bergab bis zum Wegzeiger oberhalb von Hecke. Dann im spitzen Winkel scharf nach rechts abbiegen und immer geradeaus auf dem Wanderweg X19 erst aufwärts bis Blockhaus, dann abwärts bis zum Wegzeiger am Parkplatz Hähnen. Hier rechts abbiegen und ab dem Waldrand wieder dem Wanderweg A3 bis zu einer großen Eiche oberhalb von Konradshof folgen. Dort links abbiegen und dem Wanderweg A3 weiter folgen zurück zum Wanderparkplatz.
Wacholdergebiet Branscheid
Er ist ein sagenumwobener Todesbaum, der gleichwohl heilende Kräfte besitzt: Der Wacholder hat viele Gesichter – und viele Sagen, die sich um ihn ranken. Auf diesem Rundwanderweg lassen sich die zahlreichen Facetten dieses immergrünen Baumes entdecken, der noch vor 200 Jahren weite Teile des Bergischen Landes prägte. Denn seit dem Mittelalter hatten die hier siedelnden Menschen immer mehr Wälder abgeholzt, um Brenn- und Bauholz zu gewinnen. Weil die dadurch entstehenden Wiesenflächen zudem intensiv beweidet wurden, entwickelten sich große Heideflächen, auf denen sich als eine von wenigen Pflanzen der genügsame Wacholder mit seinen spitzen Nadeln behaupten konnte. Die Branscheider Wacholderheide, durch die dieser Rundweg führt, ist heute eine der letzten Wacholderheiden im Oberbergischen und wird mit menschlicher Hilfe sowie tierischer Unterstützung von Schaf- und Ziegenherden davor bewahrt, vom Wald überwuchert zu werden. Entlang des Weges informieren Tafeln ebenso über die Bedeutung des Wacholders als Gewürz in der Küche wie über seine heilenden Kräfte, beispielsweise gegen typische Nieren- und Blasenkrankheiten. Interessante Einblicke gibt es zudem in die Mythen, die sich um den Wacholder ranken. So opferte man dem Baum früher etwa Wolle und Speisen, wenn ein Kind erkrankt war. Insbesondere in der Dämmerung kann seine ungleichmäßige Wuchsform aber auch wirklich furchteinflößend sein. Ein Grund mehr, auf diesem Weg das Geheimnis des Wacholders zu entdecken.
Eckenhagen
Eckenhagen ist die zweitgrößte von 106 Ortschaften, aus denen die Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis besteht. Die älteste Geschichte der Gegend ist unbekannt. Erst ab dem 12. Jahrhundert stehen geschichtliche Quellen zur Verfügung. Eckenhagen war aber ganz offensichtlich Reichsbesitz. Die Reichshöfe sind hauptsächlich eine Schöpfung Karls des Großen. Man nimmt an, dass die Gründung des Reichshofes Eckenhagen zu dieser Zeit erfolgte. Mit Urkunden zu belegen ist es nicht. 1167 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar in einem Dokument betreffend der Schenkung des Reichshofs Eckenhagen durch Kaiser Friedrich Barbarossa an den Erzbischof des Erzbistums Köln Rainald von Dassel. In den nach dem Tode Barbarossas ausbrechenden Kämpfen zwischen der staufischen und der welfischen Linie wanderte Eckenhagen wie ein Spielball in die Hände des jeweiligen Günstlings. Erst in der Zeit des Kölner Erzbischofes Konrad von Hochstaden (1238–1261) wurde Eckenhagen, so nimmt man an, durch Kauf an Sayn abgetreten. In einem Vertrag vom 27. Mai 1257, in dem Zwistigkeiten zwischen Johann von Sponheim und dessen Sohn Gottfried von Sayn auf der einen und ihrem Verwandten Adolf von Berg auf der anderen Seite beigelegt wurden, übertrug Sayn die Gerichtsbarkeit von Eckenhagen an Berg. Somit ging Eckenhagen in die bergische Verwaltung über, der Besitz (Eigentum) der beiden späteren Bürgermeistereien Eckenhagen und Denklingen jedoch erst im Siegburger Vertrag 1604. 1777 vernichtete ein Großbrand 47 Wohnhäuser, die alte Kirche und das Schulgebäude. Im Zuge des Wiederaufbaus entstand die bis heute erhaltene Barockkirche mit ihrer bedeutenden Orgel. Am 15. März 1806 wurde aus dem Herzogtum Berg unter Einbeziehung weiterer Gebiete das Großherzogtum Berg geschaffen. Die alte Amtsverfassung wurde beseitigt, neue Verwaltungsbezirke (Arrondissements) traten an ihre Stelle. Diese wurden in Mairien (Bürgermeistereien) aufgeteilt. Die Mairie Eckenhagen umfasste die späteren Gemeinden Eckenhagen und Denklingen. Die napoleonische Regierung griff überall ordnend ein, schaffte insbesondere die Leibeigenschaft ab. Die Leibeigenen erhielten alle bürgerlichen Rechte und das Ackerland als volles Eigentum (Code Napoleon vom 1. Januar 1810, gültig bis 1900). Diesen Rechten standen allerdings Anordnungen gegenüber, die mancherlei Erschwernisse, Schikanen und finanzielle Lasten mit sich brachten.
Wegpunkte von Eckenhagen ins Wacholdergebiet
WP01 N50°59.4078 E007°42.0431, 363 m, Wanderparkplatz, Info-Tafel A
WP02 N50°59.6121 E007°42.5406, 418 m, Wegkreuzung, Info-Tafel B
WP03 N50°59.8935 E007°43.0683, 483 m, Links abbiegen, Fußweg ins Wacholdergebiet
WP04 N50°59.9873 E007°42.8343, 448 m, Wegzeiger, Info-Tafel D, rechts abbiegen
WP05 N51°00.0568 E007°42.9143, 449 m, Info-Tafel C
WP05 N51°00.1171 E007°43.3003, 465 m, Links abbiegen talwärts Richtung Hecke
WP06 N51°00.1170 E007°43.3183, 456 m, Wegzeiger, scharf rechtsabbiegen
WP07 N50°59.6849 E007°43.3184, 494 m, Wegzeiger Blockhaus, geradeaus weiter
WP08 N50°59.3480 E007°43.5302, 477 m, Wegzeiger Parkplatz Hähnen, rechts abbiegen
WP09 N50°59.4272 E007°42.4955, 410 m, Wegedreieck Konradshof, links abbiegen
Rundweg Eckenhagen-Wacholdergebiet (gpx)
Fotos Rundweg Eckenhagen-Wacholdergebiet