Ehemals herrschaftliche Getreidemühle
Die Holsteinsmühle war eine von ehemals sieben herrschaftlichen Getreidemühlen (Zwangsmühlen) der Herrschaft Homburg und wurde 1576 erstmals urkundlich erwähnt, soll aber älter sein. Der Name der Mühle legte Vermutungen bezüglich einer Verbindung zum Geschlecht derer von Holstein und der untergegangenen Ritterburg Holstein nahe. Tatsächlich wurden bei Grabungen die Fundamente einer Wasserburg aus dem 9. Jahrhundert entdeckt. Noch heute sind Reste von Verteidigungsanlage, Wirtschaftsgebäuden und Rohrleitungen aus ausgehöhlten Eichenstämmen sowie ein Brunnenbecken und ein mit Schilf bewachsener Wassergraben zu sehen. Sogar Reste des Burgvorplatzes in Form einer quadratischen Wiese sind zu besichtigen.
Die Holsteinsmühle liegt an dem Weg von Wiehl über Abbenroth kommend, der in Stockheim von der südlichen Trasse der Brüderstraße zum Schloss Homburg abzweigt. Noch heute fährt die historische oberbergische Postkutsche oft auf dieser Strecke. Durch die Lage an diesem Verbindungsweg dürfte die Holsteinsmühle auch einiges vom Betrieb auf der nahen Handelsstraße abbekommen haben. Zeitweise hatte sie einen großen Umfang (zusätzliche Öl- und Sägemühle) und war damit eine der bedeutenden Mühlen im Umkreis der Brüderstraße. Sie selber wurde dadurch fähig, den Verkehr ihrerseits anzuziehen, denn 1915 erhielt sie eine eigene Bahnstation an der Kleinbahn Bielstein-Waldbröl.
Die Anlage aus Fachwerk ist komplett mit Mühlteich, oberen Zulauf und unteren Ablauf erhalten. Die Mühle gehörte bis zum Jahre 1969 dem Fürsten Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Nach Stillegung des Mühlenbetriebes wurde sie unter Landschaftsschutz gestellt und als historische Gaststätte mit Hotelbetrieb ausgebaut. Heute kann der Besucher der Mühle dort übernachten, Feste feiern, ritterlich tafeln, auf der Gartenterrasse grillen oder auch im See oder Mühlengraben fischen. Montags Ruhetag (außer an Feiertagen).
Parkplatz: N50°55.2320 E007°32.3860