Römershagen – ländliche Idylle im Wendener Land
Der Ort Römershagen wurde im Jahr 1144 erstmals urkundlich erwähnt, existierte mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch schon zuvor. Lange Zeit war Römershagen ein zentraler Marktflecken sowie ein bedeutender Zoll- und Grenzort des damaligen Herzogtums Westfalen (Kurköln) zu Siegen-Nassau, zur Herrschaft Wildenburg und zum Herzogtum Berg. Als solcher war er Ziel vieler Pilger, Fuhrleute und Handelskaufleute auf der nahe der Ortsschaft vorbeiführenden Brüderstraße – einem mittelalterlichen Handelsweg zwischen Siegen und Köln.
St. Mariä Himmelfahrt zu Römershagen
Wie bedeutend die zentrale Lage war, erkennt man auch durch den Sitz eines Freigerichtes in Römershagen. Der Vorsitzende dieses Gerichtes, das auf Karl den Großen zurückgeht, war Freigraf. Später war der Kölner Erzbischof oberster Stuhlherr. Die Besiedlung des Ortes Römershagen geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Die Siedlungsstruktur von Römershagen betrug selbst im 18. Jahrhundert nur sieben Häuser und durfte daher kaum ausschlaggebend für den vergleichsweise gewaltigen Kirchbau gewesen sein. Das älteste Gotteshaus ist für 1550 bezeugt. Es handelt sich vermutlich um eine an den übrigebliebenen Turm einer verfallenen Wehranlage angebauten Fachwerkkapelle. Bei dem Turm handelt es sich um einen alten Wehrturm, der bedeutend älter ist als die Kirche selbst. Zwischen 1715 und 1717 wurde an der Ostseite des Turmes der Großteil der heutigen Kirche angebaut.
Parkmöglichkeiten in Römershagen bietet der Jakobiplatz unmittelbar oberhalb der Kirche (GPS N50°55.9641 E007°50.0532).
Der Löschweiher
Zu einer Rast in idyllischer Umgebung lädt der Löschweiher in der Dorfmitte von Römershagen ein. Rund um den Löschweiher lässt sich gut pausieren. Die vorhandenen Tische und Bänke laden geradezu zum Verweilen oder zu einem kleinen Picknick ein. Während sich die Kinder auf dem nahegelegenen Spielplatz austoben, können die Erwachsenen einen kurzen Blick auf die alte Feuerlöschpumpe aus dem 18. Jahrhundert werfen. Sie wurde hervorragend restauriert und als Schaustück direkt am Weiher aufgestellt.
Die Biggequelle
Die Quelle der Bigge liegt am Südrand von Römershagen unmittelbar an der Wasserscheide zwischen Siegerland und Ebbegebirge an der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unterhalb der alten Brüderstraße (GPS N50°55.8225 E007°50.2755). Von der Quelle bei Römershagen verläuft die Bigge fast auschließlich in Süd-Nord-Richtung, durchfließt die Gemeinde Wenden und die Stadt Olpe, um dann den 1956-65 entstandenen Biggesee zu speisen. Dann erreicht die Bigge die alte Hansestadt Attendorn, durchfließt den Ahauser Stausee und kommt nach Finnentrop, wo sie schließlich in die Lenne mündet.
Dreiherrensteine am Kamp und am Hühnerkamp
Bereits 1575 ist der Grenzstein am Kamp auf der Mercator-Karte vermerkt: „Dieser Landgrentzen-Stein auf dem Kamp scheidet Berg, Cöln und Wildenberg (Wildenburg.“ Heute stoßen hier (GPS N50°56.4046 E007°47.1296) auf einer Höhe von 467 Meter über NN im Kreuzungspunkt uralter Handelswege die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Landkreise Oberberg, Olpe und Altenkirchen, die Gemeinden Reichshof, Wenden und die Ortsgemeinde Friesenhagen zusammen. Deutlich unterscheidet sich der Dreiherrenstein auf dem Kamp durch seine Größe und Gesteinsart von üblichen Grenzsteinen. Mit seiner Höhe von 1,60 m Oberkante Erdreich und einem Durchmesser von 0,70 m ist der Stein außergewöhnlich groß. Zum Vergleich sei der Dreiherrenstein am Hühnerkamp mit eingeritzten Buchstaben NAS bzw. CCOL herangezogen: Dieser Basaltstein gehört zu der 1688 gesetzten Grenzlinie (‚kölsches Heck‘) und markiert jene Stelle, wo einst die Herrschaftsbereiche der Kölner Erzbischöfe, der Landesherren von Siegen-Nassau und Wildenburg zusammen stießen.