Historische Stadt Blankenberg im Siegtal
Um 1200 war Blankenberg Sitz der Grafen von Sayn und Verwaltungsmittelpunkt des „Landes Blankenberg“. Um die Ortsgründung zu stärken und konkurrenzfähig gegenüber den Mitbewerbern um die Vorherrschaft im Rheinland zu sein, verliehen die Grafen von Sayn Blankenberg 1245 die Stadtrechte. Sie beinhalteten rechtliche und steuerliche Freiheiten und Begünstigungen der Bürger, eine eigene Gerichtsbarkeit und einen freien Zuzug. Wichtig war auch das Marktrecht mit Jahrmarkt und Wochenmarkt für das wirtschaftliche Wachstum. Dennoch blieb die Entwicklung Blankenbergs wohl auch aufgrund seiner Lage abseits der Haupthandelswege nach Ende der Herrschaft der Grafen von Sayn bescheiden.
Burg und Stadt mit ihren Wehranlagen sind daher ohne räumliche Weiterentwicklung bis heute erhalten geblieben. Die Bebauung der Stadt wurde teilweise auf älteren Kellern erneuert; ein Wiederaufbau orientierte sich zwangsläufig an der mittelalterlichen Straßenstruktur. Um den heutigen Marktplatz gruppieren sich Fachwerkhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Eines ihrer ältesten erhaltenen Vertreter ist die „Halle“ mit Gebäudeteilen aus dem 17. Jahrhundert, die den Durchgang vom Markt zur Kirche bilden. Der Marktbrunnen unterhalb des Marktplatzes wurde schon 1376 erwähnt. Die heute noch erhaltene Pumpenanlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.
Die Burganlage in Stadt Blankenberg
Burg Blankenberg wurde im Jahre 1181 als „castrum quod Blankenburg dicitur“ (Burg, die Blankenburg genannt wird) erstmals erwähnt. Sie war von Graf Heinrich II. und Graf Everhard II. von Sayn gegründet worden. Im Jahr 1245 erhält Blankenberg von Graf Heinrich III. von Sayn und seiner Gemahlin Mechthild Stadtrechte. 1363 wird Blankenberg Verwaltungssitz eines bergischen Amtsbezirks; auf der Burg residiert der Amtmann mit seiner Verwaltung, dem Gericht und der Steuerbehörde. Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Burg wiederholt belagert, von Schweden besetzt und verfällt zusehends.
Seit Ende des 17. Jahrhunderts ist die Burg eine Ruine. 1806 verliert Stadt Blankenberg seine Stadtrechte; die Burg wird 1829 an Privatleute verkauft. Seit 1953 heißt der Ort Blankenberg in Erinnerung an die Geschichte ganz offiziell „Stadt Blankenberg“. Seit 1990 ist der größte Teil der Burg (die Hauptburg) im Besitz der Stadt Hennef. Die Burganlage wurde zwischenzeitig aufwändig restauriert, um den weiteren Zerfall zu verhindern und die historisch bedeutsame Anlage für die Nachwelt zu sichern. Die Burganlage ist in den Monaten April bis September von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10.00-18.00 Uhr geöffnet. Im März und Oktober je nach Witterung geöffnet und von November bis Februar geschlossen.
Der kostenlose Parkplatz unterhalb der Stadt Blankenberg ist ca. 100 Meter Fußweg vom Eingang zur Burganlage entfernt (GPS-Position 50°45.8233 Nord, 007°21.6630 Ost); aber auch der Parkplatz innerhalb von Stadt Blankenberg ist kostenlos (GPS-Position 50°45.6629 Nord, 007°21.8795 Ost).