Mit der Kamera unterwegs am Rothaarsteig
Anreise mit Pkw zum gebührenfreien Parkplatz Poststraße 7, 57392 Schmallenberg (GPS-Eingabe: N51°09’11″ E8°16’52″). Weiterfahrt mit dem Wandertaxi zum Start nach Bad Berleburg. Bis freitags 17.00 Uhr kann man sich für das Wandertaxi beim Verkehrsverein Schmallenberg, Telefon (02972) 9740-18, anmelden. Das Wandertaxi startet immer samstags um 10.00 Uhr am Holz- und Touristikzentrum in Schmallenberg und fährt sowohl zum Anfang des WaldSkulpturenWeges in Bad Berleburg am Schloss als auch zum Wanderparkplatz Trufterhain (Skulptur 2, Das goldenen Ei – „Was war zuerst?“).
Tourbeschreibung
Vor dem Rathaus in Bad Berleburg und direkt neben der Tourist-Information, Poststraße 44, steht eine Informationstafel zur künstlerischen Arbeit »Der Wettbewerb« von Jochen Gerz. Hier beginnt der WaldSkulpturenWeg. Auf der Poststraße geht es zunächst Richtung Innenstadt nach Süden bis zur Graf-Casimir-Straße. Dort folgt man den Symbolen des WaldSkulpturenWeges: blaues Tor auf weißem Grund, aus Richtung Bahnhof und der Markierung des Rothaarsteig-Zugangsweges: schwarzes liegendes R auf gelbem Grund, nach rechts. Am Ende der Straße führt der kleine Pfad Mühlrainchen nach links bergauf. Oben stößt man direkt auf das sehenswerte Schloss. Rechts geht man die Parkstraße entlang, bis links die Fürst-Richard-Straße abknickt. An ihrem Ende gelangt man über eine Kastanienallee in den Wald. Am ersten Holzpfahl des WaldSkulpturenWeges geht es scharf nach rechts und steil bergauf durch Buchenwald: bis zum Forsthaus Trufterhain durch Wald, dann über eine Wiesenfläche bis zum Waldrand.
Hier oben steht die zweite Arbeit des Kunstwanderweges, ein ca. 6,50 m hohes goldenes Ei: »Was war zuerst?« von Magdalena Jetelová. Der Standort bietet eine herrliche Aussicht ins Tal der Odeborn mit der Kernstadt von Bad Berleburg. Von hier geht es oberhalb der in Nord-Süd-Richtung lang gezogenen Täler von Oesterze und Lausebach Richtung Rothaarkamm. Über den Lauberg kommt man zur »Grünstation« von Gloria Friedmann. Rechts vom Bärenköpfchen macht der Weg einen Knick nach links und führt zu Alan Sonfists »The Monument of the Lost Falcon«. Danach geht es parallel zum Rothaarkamm zur fünften künstlerischen Arbeit, »Stein – Zeit – Mensch« von Nils-Udo. Links führt der Weg an dem massigen Kunstwerk vorbei auf den Rothaarsteig. Man folgt ihm nach rechts in nördliche Richtung zum Wanderparkplatz Kühhude. Weiter den Rothaarsteig entlang erreicht man die Skulptur »Kein leichtes Spiel« von Ansgar Nierhoff. Kurz danach knickt der Weg nach links in Richtung Schanze vom Rothaarsteig ab. Wellig führt ein breiter Forstweg am »Krummstab« von Heinrich Brummack vorbei. Im Ort Schanze geht es über den Parkplatz des Gasthofs Bräutigam-Hanses nach rechts und zusammen mit der Talvariante des Rothaarsteiges ein Stück an mittelalterlichen Wehranlagen vorbei. Jetzt immer weiter bergab durch den Wald, vorbei an einem Steilhang mit Buchenwald auf der rechten Seite. An der Gabelung folgt man dem Wanderweg E1, der hier nach rechts abknickt. Nach ca. 200 m wird der »Hexenplatz«, die Arbeit von Lili Fischer, erreicht.
Weiter führt der Weg um den Giersberg herum zur Kreisstraße 17. Dieser folgt man ca. 100 m nach links Richtung Almert, bis man rechts wieder auf den Wanderweg stößt. Auf ihm gelangt man nach kurzer Strecke zur neunten Station des WaldSkulpturenWeges, der lichtkinetischen Arbeit »Blinker II« von Timm Ulrichs. An der nächsten Gabelung führt der Weg nach links und zwischen Wiesen über Höhenrücken. Bevor es nach Grafschaft bergab geht, genießen Sie die Aussicht bis Schmallenberg. Durch Grafschaft geht man weiter auf dem Bürgersteig an der Kreisstraße 17 entlang und hinter der riesigen Klosteranlage nach links. Nun geht es in einer Schleife um die Klosterteiche zur zehnten Station, der Klangskulptur »Über den Teichen« von Andreas Öldorp, und wieder zur Kreisstraße 17. Parallel zur Straße führt ein Weg durch ein kleines Wiesental zum Kurpark in Schmallenberg. Rechts über die Brücke, an der Plastik mit dem goldenen Hasen (»Das Blaue Wunder« von Heinrich Brummack) vorbei, zweimal kurz hintereinander links und dann auf dem Pfad rechts zum Rathaus hinauf, wo eine weitere Informationstafel zur Arbeit »Der Wettbewerb« von Jochen Gerz zu finden ist. Und hier, Unterm Werth 1, endet der WaldSkulpturenWeg.
Die Kunstwerke
Von Bad Berleburg im Wittgensteiner Land über den Rothaarkamm nach Schmallenberg im Hochsauerland führt seit dem Jahr 2000 der Waldskulpturenweg Wittgenstein-Sauerland. Die Wegführung orientiert sich an bestehenden Trassen des Europäischen Fernwanderwegs E 1 und des Wittgensteiner Panoramawegs. Ergänzt wurde die gut 25 km lange Strecke, die ungefähr auf der Hälfte der Wegstrecke den Rothaarsteig kreuzt, durch zahlreiche eindrucksvolle und sehr unterschiedliche Kunstwerke. Jeweils am Anfang in Bad Berleburg und am Ende in Schmallenberg steht das verbindende Kunstwerk Der Wettbewerb von Jochen Gerz, einem international renommierten Konzeptkünstler, der 1979 u. a. auch schon auf der Biennale in Venedig Arbeiten zeigte. Die Idee von Der Wettbewerb war es, die Einwohner von Schmallenberg im katholischen Hochsauerland und Bad Berleburg im evangelischen Wittgenstein – räumlich durch den Rothaarkamm getrennt – Briefe verfassen zu lassen, die dann an verschiedenen Stellen auf Schilder gedruckt angebracht sind und die Sichtweisen deutlich machen.
2007 steuert die tschechische Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelová die Großplastik Was war zuerst? zum Waldskulpturenweg bei. Das goldene Ei ist mit 6,50 m Höhe und 4 m Durchmesser ungefähr 100 mal so groß wie ein Hühnerei und schimmert faszinierend und eindrucksvoll inmitten der Waldlandschaft des Rothaargebirges. Größe und Lichtreflexionen machen es so präsent, dass das Ei als Ausgangselement und Urform des Lebens in die Landschaft hinein wirkt und zu ihrem Bestandteil wird. Auf das Wesentliche reduziert wird es zum Zeichen und Sinnbild für die Leben hervorbringende und erhaltende Natur. Für die Standsicherheit der Skulptur wurde ein Fundament aus Stahlbeton errichtet; die Stabilität der Skulptur selbst wird durch ein Stahlskelett im Inneren gewährleistet. Die Oberfläche besteht aus Kunstharz bzw. Gießharz mit Glasfasereinlage und wurde im Laminierverfahren im Atelier von Magdalena Jetelová modelliert und mit Blattgold überzogen.
Auf Höhe des Laubergs (609 m) erreicht der Waldskulpturenweg die Grünstation, eine in Bäume eingesetzt grüne Hütte, die Gloria Friedmann gestaltet hat, um die Natur und das Verhältnis des Menschen zu ihr zu thematisieren. Die Grünstation ist ein leuchtend grünes, in seiner Architektur sehr reduziertes Haus, das vollständig mit dem es umgebenden Biotop verwachsen ist. Durch das wirre Grün der Büsche wirkt das dreiseitig geschlossene kleine Haus aus der Ferne als monochromes Zeichen, als Plastik wenn man sich nähert, und als Herberge zur Rast, wenn man davorsteht. Die rustikale und einfache Einrichtung vertieft diesen Eindruck. Als Unterstand bei Gewitter empfiehlt sich die Grünstation jedoch nicht: Putz und Bauplatten werden von einem soliden Stahlgerüst getragen.
The Monument of the lost Falcon bildet die Silhouette eines Falken durch aufgeworfene Erdwälle nach. Die Erdwälle erinnern dabei stark an die Verteidigungsanlagen, die die Kelten hier auf dem Rothaarkamm unterhielten. Alan Sonfist steuerte dieses Kunstwerk für den Waldskulpturenweg bei. Es ist als einzige Installation eingezäunt, um es vor „Begehungen“ durch Mensch und Tier zu schützen. Nur aus der Vogelperspektive kann man das 44 x 28 m messende Monument des verschollenen Falken vollständig erkennen. Die Erdwälle wurden mit Baumarten bepflanzt, die früher den Wald in der Region dominierten, aber durch den Menschen verdrängt worden sind.
Direkt in der Folge erreicht der Waldskulpturenweg das Monument Stein – Zeit – Mensch. Der Land Art Künstler Nils-Udo brachte 2001 einen 150t schweren Quarzit-Monolithen an die Erdoberfläche und umstellte ihn mit monumentalen Fichtestämmen, die der Sturm gefällt hatte. Auf den Betrachter wirkt der Monolith dadurch, als ob er Schutz benötigte, oder auch wie ein Tempelschrein. Die Skulptur ist 2014 zum Teil erneuert worden. Die mächtigen Weißtannenstämme aus dem Südschwarzwald mussten aus Sicherheitsgründen ersetzt werden, da die Baumstämme durch Baumpilze bis in ihren Kern hinein durch Fäule zersetzt waren.
Angekommen auf dem Rothaarkamm, der hier Wittgenstein und Hochsauerland trennt, erreicht der Waldskulpturenweg den Rothaarsteig und auf der Wegkreuzung die knapp vier Meter hohe und knapp 64 Tonnen schwere Stahlskulptur Kein leichtes Spiel des sauerländischen Künstlers Ansgar Nierhoff. Das im Jahr 2000 entstandene Werk arbeitet den Konflikt zwischen den über Jahrhunderte territorial, sprachlich, kulturell und konfessionell getrennten Regionen Sauerland und Wittgenstein auf, der die Menschen seit Menschengedenken trennt. Eine massive Stahlwand ist in ein großes zentrales Tor, zwei kleinere Tore und zwei Blöcke aufgelöst worden. Der Betrachter kann sehen: alle Teile passen ineinander, schaffen ein Drinnen und Draußen und fordern zum Begehen auf.
Angekommen im katholischen Sauerland passiert der Waldskulpturenweg als erste Station den von Heinrich Brummack gestalteten Krummstab. Die 7,50 m hohe Plastik symbolisiert den Machtanspruch der Kirche, aber auch die Anfälligkeit und Grenzen irdischer Macht, denn die weithin sichtbare Landmarke wirkt, als könne sie jederzeit umstürzen. Dies tut sie aber nicht, denn die 2,6 Tonnen verbautes Aluminium ragen direkt über dem Waldskulpturenweg und sind daher statisch genauestens auf ihre Stabilität geprüft. Im Herzogtum Westfalen war der Grundbesitz nach dem kurkölnischen Landrecht teils Gemeinde-, teils Privateigentum. Aus diesem Grunde entstand bei den Untertanen der geistlichen Fürsten das Wort: „Unterm Krummstab ist gut leben“.
Lili Fischer, Professorin an der Kunstakademie in Münster, gestaltete die von alters her als Hexenplatz bezeichnete Talsenke um, die der Waldskulpturenweg als nächstes erreicht. Lili Fischer besetzt dieses von Dickicht und Fichten bewachsene Tal mit den Relikten eines vermeintlich versunkenen Hexendorfes: Schornsteine, die aus dem Waldboden ragen, einer Wetterfahne mitten drin und Tore aus großen Ofengabeln. Am Wegesrand ist der große kupferne Topf einer Hexenküche, umstellt von aufgeklappten Zauberbüchern. Auf der anderen Seite der Senke ist der Verhörplatz.
Als letzte Installation am Waldskulpturenweg wurde im Frühjahr 2010 oberhalb von Almert die lichtkinetische Arbeit Blinker II von Timm Ulrichs aufgebaut. Ein Stahlgerüst, zehn Meter hoch und fast zwölf Meter lang, hält 196 Edelstahlbleche, die frei pendeln können, damit sie Wind und Licht immer wieder neu einfangen. Aus der Ferne wirkt Blinker II wie eine geschlossene Projektionswand und erinnert von ihren Dimensionen an die Leinwand eines Autokinos. Timm Ulrichs, 1940 geboren, hält wie der geistesverwandte Till Eulenspiegel der Welt den Spiegel vor. Seit den 60er Jahren setzt der Konzeptkünstler und Neodadaist phantastische Ideen in die Welt: „Ein Künstler hat die Pflicht zu unterhalten, das Denkabenteuer muss weitergehen.“
Kurz vor Ankunft in Schmallenberg erreicht der Waldskulpturenweg am Kloster Grafschaft die Klanginstallation Über den Teichen. Sie stammt von Andreas Öldörp, der hier sieben Pfeifen auf Kupfer aufgebaut hat. Im Laufe der Zeit hat die Patinierung den visuellen Anteil der Skulptur immer weiter zurückgenommen. Geblieben ist das Hör-Ereignis: dem Wanderer teilt sich der Klang über weite Strecken zunächst eher als Idee und Ahnung mit, bis am Fuße der Pfeifengruppe konkrete Bezüge deutlich werden. Das Klangereignis verändert sich in den verschiedenen Jahreszeiten, bei unterschiedlichem Wetter, tagsüber und nachts.
Bad Berleburg
Die Ortschaft Berleburg wird in den Urkunden des Klosters Grafschaft erstmals 1258 als Berneborg erwähnt. Bis zum Tode Graf Ludwigs des Älteren im Jahre 1605 entwickelte sich Berleburg zur Haupt- und Residenzstadt der Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Berleburg, die im 18. Jahrhundert ein bekanntes Zentrum der radikal-pietistischen Inspirationsbewegung in Deutschland war. Zwischen 1726 und 1742 wurde dort die bekannte Berleburger Bibel gedruckt. Der religiösen Toleranz in den beiden Wittgensteiner Grafschaften entsprach eine Duldungshaltung gegenüber mehreren Familien von in der zeitgenössischen Diktion als „Heiden“ bezeichneten Sinti. Sie waren im militärischen und polizeilichen Dienst sowie als Bauarbeiter für die Wittgensteiner Landesherren tätig und hatten sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts auf dem gräflichen Hofgut bei Saßmannshausen niederlassen können. Gegen Ende des Jahrhunderts wechselten einzelne von ihnen in die Berleburger Vorstadt. Dort siedelten sich im 19. Jahrhundert und verstärkt seit der Reformierung des preußischen Niederlassungsrechts Familien von Sinti und von Jenischen in dem traditionellen Armenviertel an. Von der Mehrheitsbevölkerung und den Behörden wurden sie unterschiedslos mit dem stigmatisierenden Etikett „Zigeuner“ belegt und die Siedlung insgesamt als „Zigeunerkolonie“ bezeichnet. Durch die Neuordnung des Deutschen Bundes fiel Wittgenstein 1816 an Preußen und wurde 1817 dem Regierungsbezirk Arnsberg in der preußischen Provinz Westfalen zugeteilt und war Kreisstadt des Kreises Wittgenstein. Mit dem Bau der Bahnstrecke Erndtebrück–Bad Berleburg nach Berleburg 1911 setzte die Industrialisierung ein, zunächst allerdings nur auf die Holzwirtschaft beschränkt. Weitere Industriezweige kamen erst nach dem Zweiten Weltkrieg hinzu.
Schloss Berleburg
Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert als Höhenburg angelegt. Am 30. März 1258 ging das Schloss auf den Grafen Siegfried I. und den Klostervogt Adolf I. von Grafschaft über. Die Beendigung der Doppelherrschaft in Berleburg durch Widekind von Grafschaft endete im Jahr 1332, als dieser zu Gunsten Siegfrieds II. von Wittgenstein im Jahr 1322 auf seine Rechte an der Stadt verzichtete. Nachdem dieser als letzter in dem Geschlecht der Wittgensteiner Grafen starb, trat sein Schwiegersohn Salentin von Sayn das Erbe an. Er begründete das Haus Sayn-Wittgenstein. In den Jahren von 1555 bis 1557 wurde der zweigeschossige Nordflügel des Schlosses erweitert. 1585 folgte der Bau des Torhauses. Während der Regierungszeit des Grafen Casimir errichtete man von 1731 bis 1733 den dreigeschossigen Mittelflügel, der 1902 nochmals umgebaut wurde. Von 1732 bis 1739 wurde das Corps de Logis von Schloss Berleburg nach den Plänen von Julius Ludwig Rothweil ausgeführt. Friedrich von Thiersch fügte anlässlich eines Umbaus im Jahre 1912 die flankierenden Türme hinzu und veränderte das Treppenhaus. Das Schloss ist heute im Besitz von Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg.
Schanze
Die bei Schanze befindlichen Erdwälle der als Kulturdenkmal ausgewiesenen Wegesperre dienten der Kontrolle einer Straßenführung vom kurkölnischen Sauerland nach Siegen-Nassau. Teile davon sind heute noch vorhanden. Die Schanze reichte vom steilen Siepen des Grubentales über die Bergkuppe ins gegenüberliegende Tal der Hartmecke. Eine alte Flurbezeichnung oberhalb von Schanze, Bauernschlag, erinnert noch an den Grenzdurchgang mit Schlagbaum. Die Befestigung ist für den im Bereich der Wüstung Uelmke neu entstandenen Ort namengebend geworden. Schanze gehörte bis zur kommunalen Neugliederung zur Gemeinde Grafschaft. Seit dem 1. Januar 1975 ist es ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg. Bis ins 20. Jahrhundert lebten die Einwohner von Schanze von der Landwirtschaft und der Kohlenbrennerei. Heute ist der Weiler ein bekannter Wander- und Wintersportort. Der Weiler liegt an der Talvariante des Rothaarsteigs und am Waldskulpturenweg; an letzteren ist der Kyrill-Pfad Schanze angegliedert, der die Zerstörung des Waldes durch den Orkan Kyrill (2007) anschaulich machen soll.
Almert
Der Ort Almert (damals Aldenbracht) wurde um 1300 als Lehen der Grafen von Arnsberg erstmals erwähnt. Almert gehörte 1543, wie mehrere Orte in der heutigen Stadt Schmallenberg, zum Amt Bilstein. Nach Auseinandersetzungen zwischen dem Kloster und der Familie von Fürstenberg musste Kaspar von Fürstenberg dem Kloster Grafschaft den Ort Almert überlassen. Die Übertragung wurde am 20. November 1602 vertraglich geregelt. Der Ort gehörte bis zur kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen zur Gemeinde Oberkirchen. Seit dem 1. Januar 1975 ist Almert ein Ortsteil der erweiterten Stadt Schmallenberg.
Grafschaft
Der Ort wird erstmals im Jahr 1072 im Zusammenhang mit der Klostergründung erwähnt. Ob zu damaliger Zeit bereits ein Dorf namens Grafschaft existierte, lässt sich anhand der schriftlichen Überlieferung nicht nachweisen. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1283. Im Jahr 1816 fiel Grafschaft wie das gesamte Sauerland an das Königreich Preußen. Neben der Landwirtschaft bestimmten im 19. und 20. Jahrhundert Handwerk und Tätigkeiten im Dienstleistungssektor das Erwerbsleben des Ortes. Heute ist Grafschaft ein beliebter Urlaubsort. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde am 1. Januar 1975 die politische Gemeinde Grafschaft der neuen Stadt Schmallenberg angegliedert.
Schmallenberg
Das Schmallenberger Sauerland war schon vor mehr als 2000 Jahren besiedelt, wovon vorgeschichtliche Waffenfunde und die Überreste zweier Ringwälle auf dem Wilzenberg zeugen. Wegen ihrer Anbindung an Leipzig und Köln war die über 1000 Jahre alte rund 500 km lange Heidenstraße, die durch viele Schmallenberger Orte verlief, im Mittelalter die wichtigste Straße für das südliche Sauerland. Im Jahr 1072 errichteten Benediktinermönche das Kloster Grafschaft am Fuße des Wilzenbergs. Auf einem nahe gelegenen Bergrücken wurde um 1200 eine kleine („smale“) Burg zum Schutz der Abtei und gegen die benachbarte Grafschaft Arnsberg errichtet. Aus dem Namen der Burg hat sich der moderne Name der Stadt entwickelt. Diese Burg war offensichtlich in irgendeiner Form an eine offene Siedlung angelehnt, deren Kirche vermutlich um 1220 erbaut wurde. 1244 beschloss der Erzbischof von Köln, sich mit dem Kloster Grafschaft zusammenzutun, um die Siedlung zu befestigen. Beide teilten sich die Kosten für die Befestigungsanlage. Die Lage auf dem Bergrücken, welcher auf drei Seiten von dem Fluss Lenne umflossen wird, ließ Schmallenberg als uneinnehmbar gelten. Nach dem offenen Norden hin war die Stadt durch eine Landwehr geschützt. Drei Tore im Norden, Süden und Osten gewährten Einlass in die Stadt. Die Burg verblieb außerhalb der Befestigung und verlor damit ihre Funktion. Im selben Jahre verlieh der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden in seiner Funktion als Herzog von Westfalen Schmallenberg die Stadtrechte. Die Stadt erhielt neben der Befestigung ein Marktrecht, eine eigene Gerichtsbarkeit sowie ein Münzrecht. Schmallenberg war im Mittelalter Stadt der Händler und der Handwerker. Bereits 1273 und 1292 gab es Gewerbe in der Stadt. Nachweisbar für diese Zeit waren mehrere Schmieden. 1416 besaßen die städtischen Wullenweber bereits eine Walkmühle. 1575 gab es drei Jahrmärkte in Schmallenberg. Im Spätmittelalter machten zahllose Fehden das Land unsicher. Infolgedessen wurden die schutzlosen Dörfer in der Umgebung Schmallenbergs nach und nach von ihren Einwohnern verlassen und wurden wüst. Die Flüchtlinge begaben sich in den Schutz der Mauern Schmallenbergs, wo sie nach Jahr und Tag Bürger wurden. Weil die neuen Bürger ihren Grundbesitz beibehielten, vergrößerte sich das Stadtgebiet in dieser Zeit wesentlich. Anfang des 16. Jahrhunderts war die Einwanderung aus den umliegenden Dörfern nach Schmallenberg abgeschlossen. In der Umgebung Schmallenbergs traten in dieser Zeit die ersten Fälle von Pest auf. 1526 starben fast alle Einwohner von Gleidorf an der Pest. Im Jahre 1608 vernichtete ein größerer Brand 24 Häuser und damit einen großen Bruchteil allen Wohnraums in der Stadt. Nach einem Hochwasser wurde 1682 die Kapelle auf dem Werth an der Stelle der ehemaligen „Schmalen Burg“ gebaut. Drei Jahre später wurden die ersten Juden in Schmallenberg im Schatzungs- und Steuerregister des Herzogtums Westfalens registriert. In den Jahren 1732 und 1746 gab es zwei vernichtende Stadtbrände, denen die ältere Bausubstanz völlig zum Opfer viel. 1787 wurde das „Wassertor“ am Ostteil der Stadt abgebrochen. Die Verwaltung der Stadt lag in den Händen des von den Bürgern gewählten Rates. Der Bürgermeister besaß richterliche und polizeiliche Gewalt, vertrat die Interessen Schmallenbergs auf dem westfälischen Landtag in Arnsberg und war Lehnsherr über die Schmallenberger Vasallen. Am 31. Oktober 1822 vernichtete der letzte verheerende Stadtbrand einen Großteil der 115 Häuser. Nur 16 Wohnhäuser und die Pfarrkirche blieben erhalten. Der Ortskern wird seitdem von zwei parallel verlaufenden Hauptstraßen gebildet, die regelmäßig durch Querstraßen miteinander verbunden sind. Die beiden Hauptstraßen wurden zum Schutz gegen mögliche Feuer breiter angelegt. Die baulich durchdachte Planung des 19. Jahrhunderts unter Anpassung an die örtlichen Verhältnisse und das von Fachwerkhäusern und Schieferdächern geprägte Ortsbild haben dem Innenstadtbereich den Titel „Historischer Stadtkern“ eingebracht.
Wegpunkte Waldskulpturenweg
WP01 N51°03.1998 E008°23.5836, Rathaus Bad Berleburg
WP02 N51°04.2299 E008°23.0619, Was war zuerst
WP03 N51°05.3361 E008°22.9574, Die Grünstation
WP04 N51°06.5624 E008°22.6652, Das Monument des verschollenen Falken
WP05 N51°06.6833 E008°22.8721, Stein-Zeit-Mensch
WP06 N51°07.2732 E008°23.4476, Kein leichtes Spiel
WP07 N51°07.6958 E008°22.7836, Der Krummstab
WP08 N51°08.7367 E008°22.2079, Hexenplatz
WP09 N51°08.9044 E008°20.6922, Blinker II
WP10 N51°08.3203 E008°19.2767, Klangskulptur Über den Teichen
WP11 N51°08.7605 E008°17.1078, Rathaus Schmallenberg
WP12 N51°09.1896 E008°16.8683, Holz- und Touristikzentrum
Route Waldskuplturenweg (gpx)
Fotoalbum Waldskulpturenweg (Flickr)
Flyer Waldskulpturenweg (pdf)
Video Waldskulpturenweg (YouTube)