Die St.-Jakobus-Kapelle in Bremscheid
Auf dem Weg von Eslohe im Hochsauerland durch das Esselbachtal im nahen Bremscheid kommt man zu einer malerischen Wegkapelle, die dem Pilgerheiligen St. Jakobus geweiht ist. Schon 1530 befand sich hier an der Einmündung des Heerweges ein Rittersitz, ursprünglich im Besitz der Adelsfamilie von Esleben. Seine Besitzer haben trotz Zerstörungen und Kriegswirren die Jakobs-Kapelle, die am 6. September 1647 geweiht wurde und in der eine barocke Jakobusstatue in Pilgertracht steht, nicht untergehen lassen.
Meilenstein an der Koblenz-Mindener Landstraße
Die an Bremscheid vorbeiführende Koblenz-Mindener Landstraße (die heutige Bundesstraße 55) wurde zwischen 1816 und 1828 in mehreren Etappen gebaut und sollte die preußischen Garnisonsstädte Koblenz und Minden auf kürzestem Weg miteinander verbinden. Die Streckenführung deckt sich zwischen Warstein und Grevenbrück weitgehend mit dem mittelalterlichen Heerweg, der zugleich auch ein Pilgerpfad der Jakobus-Pilger von Paderborn nach Köln war.
Wege der Jakobspilger in Deutschland
Spezielle Wege für Jakobspilger sind in Deutschland erst in der Neuzeit angelegt worden. Im Hochmittelalter und Spätmittelalter verwendeten die Pilger wie man auch am Standort der St.-Jakobus-Kapelle in Bremscheid am Pilgerweg von Rüthen über Kallenhardt bis nach Attendorn festmachen kann, das bestehende Straßensystem mit Reichsstraßen, Heerstraßen und Handelswege. Die Wahl der Wegstrecke wurde durch die Infrastruktur an diesen Wegen bestimmt. Von den Pilgern bevorzugt wurden Handelswege, an denen Klöster, Hospitäler und Herbergen die Versorgung gewährleisteten.
Schade, dass man die Kapelle nicht sieht, wenn man mit dem Auto der B 55 folgt. Da ist die Madonna der Straße am Anstieg hinter Eslohe viel auffälliger gelegen.