Mit der Kamera unterwegs auf dem Bergischen Streifzug 24
Anfahrt mit dem Pkw zum Wanderparkplatz hinter dem Rathaus, Bahnhofstraße 2, 51597 Morsbach (Navi-Eingabe N50°51’50″ E7°43’46″).
Tourbeschreibung
Dieser Streifzug begleitet Sie auf einer Entdeckungstour durch Morsbach und in die Welt faszinierender Baumarten – ihre Eigenschaften, Geschichten und die Mythen, die sich um sie ranken. Auf dem 6,5 Kilometer langen Erlebnisweg, der speziell für junge Besucher und Familien entwickelt wurde, steht die beliebte „WDR-Maus“ Pate. Sie begleitet die Wanderer auf eine Entdeckungstour in die Welt der Bäume nach dem Motto Bäume im Leben von Mensch und Tier. Am Rundweg mit der weißen Zahl 24 auf rotem Grund stehen acht bebilderte Farb-Infotafeln, die auf vielfältige Weise Erwachsenen und Kindern die Welt der Bäume erläutern. Sogenannte Kaffeetrinkerlinden sind seit Jahrhunderten Mittelpunkte dörflichen Lebens, der Wacholder wird seit der Antike als Heilpflanze genutzt, und die Eiche hat seit Jahrzehnten unsere Währung fest im Griff. Bäume prägen unser Leben an vielen Stellen und produzieren zu einem guten Teil jenen Sauerstoff, ohne den Leben gar nicht erst möglich wäre. Wir erfahren einiges über die heimischen Baumarten wie Buche, Fichte und andere. Weshalb brauchen wir unbedingt Bäume zum Leben? Wie entstehen die Jahresringe? Mithilfe der „Maus“ erfahren wir, wie unterschiedlich Bäume sind, wer alles darin wohnt und dass sie, auch wenn sie tot sind, noch sehr nützlich sind. Der Weg führt uns zuerst am Bach entlang, danach durch einen kleinen Ort und an Wiesen mit Kühen vorbei langsam bergauf. Durch den Wald und immer höher gelangen wir schließlich zum Aussichtsturm. Dort genießen wir die schöne Aussicht und gehen dann die steile „Himmelsleiter“ hinunter bis wir wieder in Morsbach sind. Der Schwierigkeitsgrad ist offiziell als leicht kategorisiert. Bei den Wegen handelt es sich überwiegend um Schotterwege, gegen Ende aber auch um einen steilen Trampelpfad abwärts. Deshalb ist festes Schuhwerk unerlässlich.
Morsbach
Um 800 erhielt das Reich unter Karl dem Großen eine neue Gauverfassung und damit die erste erfassbare Gebietseinteilung. Das Kirchspiel Morsbach gehörte damals zum Auelgau (Sieggau) und wurde von einem Gaugrafen verwaltet. Territorialherren im Kirchspiel Morsbach waren die Grafen von Sayn. Im frühmittelalterlichen Verzeichnis der Besitztümer des Kanonikerstifts St. Cassius und Florentius in Bonn wird Morsbach erstmals urkundlich erwähnt. Etwas später wurde Morsbach in einem die Verhältnisse jener Zeit darstellenden liber valoris der Diözese Köln erwähnt. Morsbach ist damit der älteste urkundlich erwähnte Ort im Oberbergischen Land. 1174 erhielten die Grafen von Berg von dem Landgrafen von Thüringen Burg Windeck an der Sieg als Lehen. Aus dem saynischen Amt Nümbrecht, bestehend aus den Kirchspielen Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach, wurde 1276 die selbständige vom Hauptbesitz losgelöste Reichsherrschaft Homburg mit eigener Verfassung und Verwaltung. Um 1400 wurde etwa die Hälfte des homburgischen Kirchspiels Morsbach mit seinem Hauptort Eigentum der Herzöge von Berg. Das Eigenthumb Moirsbach gehörte zum . Damit war das Kirchspiel Morsbach in einen bergischen und einen homburgischen Bereich (Hauptort Holpe) gespalten. 1563 erließen die Grafen von Sayn-Homburg für ihr Gebiet eine lutherische Kirchenordnung und erklärten die neue Lehre zur Staatsreligion. Damit wurde das Kirchspiel Morsbach auch konfessionell in den katholischen Sprengel Morsbach und den lutherischen Sprengel Holpe geteilt. Durch den Siegburger Vergleich am 12. Juni 1604 kam auch der homburgische Gebietsteil zum Herzogtum Berg und zum Amt Windeck. Das Kirchspiel wurde wieder eine politische Einheit. 1634 wurde das Kirchspiel Morsbach Lehensbereich des Grafen Hermann von Hatzfeldt, Herr zu Wildenburg und Crottorf, wurde aber 1661 von Philipp Wilhelm von Berg wieder zurückgenommen. Dieser verlieh den Morsbachern die Fisch- und Jagdgerechtigkeit, einen eigenen Schultheiß und ein eigenes Untergericht. Im Krieg der verbündeten europäischen Monarchen gegen die französische Revolutionsarmee drangen die Franzosen über den Rhein vor, besetzen 1795 das Herzogtum Berg und lagerten auch in Morsbach. 1805 verbündete sich der Kurfürst Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken mit Napoleon und trat ein Jahr später das Herzogtum Berg an Frankreich ab. Berg wurde Großherzogtum und fiel 1808 an Napoleon. Morsbach wurde Bürgermeisterei (Mairie) im Kanton Waldbröl, das zum Arrondissement Siegen (Präfektur in Dillenburg) und damit zum Département Sieg gehörte. Seit dem 1. Januar 1810 galt im Generalgouvernement Berg das französische Recht, das zum großen Teil bis 1870 oder 1900 in Kraft blieb. Bereits 1816 wurde diese Verwaltungseinteilung erneut geändert. Die Bürgermeisterei Morsbach gehörte danach zum Kreis Waldbröl im Regierungsbezirk Köln und damit zur Rheinprovinz. Am 1. Oktober 1932 wurden die Kreise Waldbröl und Gummersbach zum Oberbergischen Kreis vereinigt.
Basilika St. Gertrud
Wichtigstes Bauwerk in Morsbach ist die katholische Pfarrkirche St. Gertrud, eine staufisch-romanische Emporenbasilika aus dem frühen 13. Jahrhundert. Nach der ersten Besiedlung bzw. zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung Morsbachs ist vermutlich auf einem Felsplateau oberhalb des heutigen Ortskerns eine erste Kapelle aus Holz oder Stein gebaut worden. Kurz vor Baubeginn der heutigen Kirche bestätigte 1131 Papst Innozenz II. dem Bonner Cassiusstift die Besitzrechte an der Morsbacher Kirche. Der Bau des fast 31 m hohen Kirchturmes erfolgte zwischen 1150 und 1200, der des Mittelschiffes und Chores zwischen 1200 und 1250, also vor rund 800 Jahren. Als 1248 der Grundstein für den Kölner Dom gelegt wurde, war die Kirche in Morsbach bereits fertig gestellt. Damals entstand in dem kleinen Ort Morsbach die kräftigste spätromanische Emporenbasilika des Oberbergischen Landes, eine dreischiffige Kirche ohne Querschiff. Zeitzeugen des romanischen Baustils sind die dicken Mauern, kleinen Fenster und runden Bögen. Ansonsten hat das Gotteshaus über Generationen kaum Veränderungen erfahren. Rund um die Kirche finden sich in Morsbach noch einige schöne alte Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zwischen den Häusern kann man rechts über eine Treppe hinunter in die Bachstraße gehen und kommt von dort über eine schmale Bruchsteinbrücke in die alte Ortsmitte, wo sich ein kleiner Fachwerkhauswinkel versteckt, der den Namen Rheinischer Hof trägt.
Kurpark
Das Morsbacher Bergland ist die östliche Fortsetzung des Nutscheids hin zum Wildenburger Land. Der Wisser Bach durchfließt den Ort auf seinem Weg von Friesenhagen nach Wissen im Siegtal und wird hier durch den kleinen Morsbach verstärkt. Der Kurpark am südlichen Rand des Orts stammt aus der Zeit, als Morsbach noch Luftkurort war. Hier kann man nicht nur mit der ganzen Familie entspannen, sondern auch die Hohe Hardt (339 m) besteigen. Auf der Höhe steht der Morsbacher Aussichtsturm, auch Jähhardt genannt. Von ihm blickt man weit hinein ins Sauerland, das Sieg-Bergland, das Oberbergische Land und den Westerwald bis hinab zum Siebengebirge am Rhein. Noch ein wenig weiter südlich liegt der Steimel (364 m), von dem man auch ohne Turm einen schönen Blick ins Umland genießt.
Wegpunkte Baumweg Morsbach
WP1 N50°51.8303 E007°43.6881, 204 m, Station A
WP2 N50°51.5904 E007°42.7260, 196 m, Station B
WP3 N50°51.4221 E007°42.5707, 198 m, Station C
WP4 N50°51.3974 E007°42.9260, 230 m, Station D
WP5 N50°51.6366 E007°43.3915, 307 m, Station E
WP6 N50°51.6757 E007°43.7620, 212 m, Station F
WP7 N50°51.9561 E007°43.7087, 222 m, Station G
WP8 N50°52.0291 E007°43.8035, 232 m, Station H
Fotoalbum Baumweg Morsbach (Flickr)