Ehemaliges Wasserschloss Junkernhees
Das Schloss Junkernhees ist ein Renaissanceschloss in der Stadt Kreuztal im Siegerland. Teile des Schlosses gehen in ihrer heutigen Form auf das Jahr 1523 zurück, als das Gebäude von Ritter Adam von der Hees als Wasserburg erbaut wurde. Andere Erweiterungsbauten sind aus dem Jahr 1698. Im Jahr 1999 wurde der westliche Rundturm rekonstruiert. An Nebengebäuden bestehen noch die ehemalige Weinbrennerei (heute Wirtschaftsgebäude und Wohnhaus) und die ehemalige Mühle (heute Wohnhaus) von 1796.
Seit 1971 wird das jetzige Hotel-Restaurant „Schloss Junkernhees“ von der Familie Beer bewirtschaftet. Familie Beer ist stets darum bemüht, dieses kulturelle Gut zu erhalten und den Gästen einen Kurzbesuch in der Historie unvergesslich zu machen: Sie schlafen in Zimmern, die teilweise mit Himmelbetten ausgestattet sind und am Kaminfeuer in der alten Schlossküche können Sie sich mit Leckerbissen aus Küche und Keller verwöhnen lassen.
Die Adelsfamilie derer von der Hees stammt der Forschung zufolge aus der Gegend um die Stadt Attendorn im kurkölnischen Westfalen. Im Jahr 1294 hatte die Familie über den Kauf eines Anteils am Zehnten der Stadt Netphen erstmals Rechte an Siegerländer Grundbesitz und damit politischen Einfluss erworben. Weitere Käufe von Landrechten durch das Adelsgeschlecht von der Hees, zwischen Ferndorfbach und dem Fluss Sieg, sind für das Jahr 1362 belegt.
Das Eigentum der Adelsfamilie von der Hees endete mit dem Tod von Johann Stephan von und zu der Hees (1615–1634), Urenkel von Adam von der Hees. Neue Besitzerin wurde die Tochter Johann Stephans, Anna Maria, die vor 1650 den Junker Heinrich von Syberg zu Schwerte heiratete. Aus dieser Zeit ist erstmals der neue Name des Anwesens, Junkernhees dokumentiert.
Im 17. Jahrhundert wurde der reine Wehrchrakter von Junkernhees aufgegeben und es erfolgte eine Umgestaltung im Stil der Renaissance, wobei das aus Bruchsteinen gestaltete Untergeschoss mit Rittersaal und Schlossküche erhalten blieb. Das Hauptgebäude wurde um einen Fachwerk-Aufbau auf Bruchstein-Sockelgeschoss mit zwei großen Dachgiebeln erweitert. Die Inschrift des einen Giebels, „D W Syberg 1698“ mit Abbildung eines fünfspeichigen Rades weist auf den Junker Dietrich Wilhelm von Syberg (1650–1742) als Bauherren hin. Das Haus gilt heute als eines der ältesten erhalten gebliebenen Häuser dieser Bauweise im Siegerland.