Fellinghausen

Blick über Fellinghausen zum Kindelsberg und zur Martinshardt

Wanderung rund um Fellinghausen und Osthelden

Anfahrt mit dem Pkw zum Parkplatz Historischer Hauberg in Fellinghausen (Navi-Eingabe N50°57’42″ E7°58’34″). Wanderkarte Kreuztal, 1:25.000, Herausgeber Stadt Kreuztal.

Tourbeschreibung

Touristeninformation am Historischen Hauberg FellinghausenStart und Ziel dieser ca. 13,5 km langen Rundwanderung auf überwiegend befestigten, trockenen  Wirtschaftswegen  ist der Parkplatz am Historischen Hauberg in Fellinghausen. Von dort führt der Wanderweg (Markierung „<“) am Meilerplatz vorbei durch den Historischen Hauberg bis an die Hüttentalstraße bei Bockenbach. Dann mehr oder weniger parallel zur Hütteltalstraße bis zu einer Unterführung und in einem sanften Bogen nordwestlich am Roberg und Osthelden vorbei bis zum Ostheldener Schlag. Weiter geht es in Richtung Westen oberhalb der L714 bis zur Girkhausener Höhe. Von hier in Richtung Süden auf dem Hauptwanderweg 24 (Markierung „X“) bis zur Wegekreuzung am Heck zwischen Altenhof und Junkernhees. Hier links abbiegen in den Heerweg (Markierung „Dreieck“) und durch den Berghäuser Schlag über den Golfplatz bis zum Schloss Junkernhees. Ohne Markierung weiter entlang der K 26 bis zur Bismarckeiche. Südlich unterhalb des Kohlenbergs und nördlich am Mühlberg vorbei bis zur Mühlbergsiedlung. Über die Mühlbergstraße, Heesstraße, Fellinghauser Straße und die Luisenstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Abkürzungsmöglichkeit: Statt der Route über die Bismarckeiche kommt man ohne Anstiege ab Schloss Junkernhees auch entlang des Heesbachs zur Mühlbergstraße.

Fellinghausen

Blick vom Mühlberg auf FellinghausenDie Ortschaft Fellinghausen ist ein Teil der Stadt Kreuztal und besteht aus den Ortsteilen Fellinghausen, Dornseifen und Weiden. Die erste Erwähnung erfolgte um 1300, eine exakt datierte Urkunde existiert aus dem Jahr 1344. Dornseifen und Weiden wurden erstmals 1413 genannt. Bis 1818 blieb der bäuerliche Charakter erhalten, mit der industriellen Entwicklung vollzog sich jedoch ein Wechsel zur Arbeiterwohngemeinde, in der die Landwirtschaft nur noch als Nebenerwerb Platz hatte. Bei dem unter Denkmalschutz stehendem Haus in der Fellenbachstraße handelt es sich um das nach dem Namen eines Vorbesitzers Heinrich  Das „Herje Huss“ aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Fellinghausenoder Henrich benannte Herje Huss aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In dem Urkataster aus dem Jahre 1835 ist das stattliche giebelständige, zweigeschossige Fachwerkhaus mit dem ziegelgedecktem Satteldach bereits enthalten. Es ist traufseitig erschlossen mit Mitteleingang und darüber angebrachtem Zwerchhaus. Das Erdgeschoss ist in den 1930er Jahren mit verputztem Mauerwerk erneuert worden. Bis Ende 1968 gehörte der Ort dem Amt Ferndorf an. Am 1. Januar 1969 wurde Fellinghausen in die im Rahmen der kommunalen Neugliederung geschaffene Stadt Kreuztal eingegliedert. Eine Besonderheit in Fellinghausen ist der historische HaubergMeilerplatz im Historischen Hauberg Fellinghausen, der die Form der traditionellen Waldnutzung im Siegerland zeigt. Die Waldgenossenschaft hat sich in dem Projekt verpflichtet, eine etwa 24 ha große Fläche aus ihrem Waldbesitz in der alten Form der Waldbewirtschaftung fortzuführen, um auf diese Weise einen Beitrag zur Traditionspflege zu leisten. Regelmäßige Führungen für Schulklassen, Vereine oder Privatgruppen werden unter der Regie der Waldgenossenschaft Fellinghausen in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Hilchenbach durchgeführt.

Osthelden und Junkernhees

Der Gasthof Lorsbach und „Schmedts Huss“ in OstheldenOsthelden ist ein Stadtteil von Kreuztal und hat seinen Namen vom Bach Osthelde. Der Ort liegt an der ca. 1855 fertiggestellten „Hees-Wiel-Straße“, der heutigen L 714 von Kreuztal nach Wenden. Osthelden ist eine der ältesten Siedlungen des Siegerlandes. Über seine Entstehung existiert keine Urkunde. Volkskulturell ist Osthelden ein moselfränkisch sprechender Ort und liegt an der Uerdinger und der Benrather Linie. Seit wann die ersten Menschen die geschützte Mulde am Oberlauf des Ostheldener Baches als Siedlungsort nutzten, ist unklar. Der erste schriftliche Hinweis auf Osthelden findet sich im Bickenschen Mannbuch, einem Lehnsregister der Herren von Bicken. Für das Jahr 1461 werden fünf schatzungspflichtige Personen genannt. In einer Steuerliste aus dem Jahr 1563 sind neun Haushaltungen erwähnt. Die erste genaue Karte Markung des Dorfes Osthelden wurde 1720 von Erich Bei dem „Hof Berghaus“ handelt es sich um einen über drei Jahrhunderte alten BauernhofPhilipp Ploennies angefertigt. Von den 28 Gebäuden, die im Urkataster von 1834 eingezeichnet sind, sind 24 Wohngebäude. Das unter Denkmalschutz stehende im Volksmund als Schmedts Huss bezeichnete Fachwerkgebäude unmittelbar an Ostheldener Straße oberhalb der Gaststätte Lorsbach  ist ein zweigeschossiges, zur Straße hin traufenständiges, dreiachsiges Wohnhaus, welches auf einem hangausgleichenden verputzten Sockel steht, mit rückwärtigem älteren Anbau, ebenfalls zweigeschossig mit Ziegel gedecktem Dach im rechten Winkel zu dem des Vorderhauses mit niedriger Firsthöhe und einem Zwerchhaus. An dem Ostheldener Teil der Territorialgrenze zwischen Siegen-Nassau und Kurköln, die mit einer Landwehr gesichert war, befand sich ein Schlagbaum (Schlag), an der Stelle, an der die Fernstraße die Landwehr kreuzte. Durch die Siegener Hecke konnte das Umfahren Blick auf Junkernheesder Schläge wohl weitgehend verhindert werden, so dass an Schlägen wie dem Ostheldener und dem Berghäuser (Schlag am Heerweg)  Zoll erhoben werden konnte. Bei dem „Hof Berghaus“ handelt es sich um einen über drei Jahrhunderte alten Bauernhof. Hervorgegangen aus dem Krausenhof bzw. später Rainhof wurde er im Jahre 1526 erstmals erwähnt. Durch Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde er im Jahre 1688 neu aufgebaut. Ende des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts war das Gehöft ein Lehngut des Freiherrn von Syberg. Bis zur kommunalen Neugliederung war auch Osthelden eine selbstständige Gemeinde, zu der auch der heutige Kreuztaler Stadtteil Junkernhees gehörte. Die Orte waren Teil des damaligen Amtes Ferndorf.

Golfplatz

Golfspieler oberhalb des Berghäuser TalesDie 18-Loch-Golfanlage des Golfclub Siegerland e. V. liegt eingebettet im Berghäuser Tal in reizvoller Landschaft entlang des alten Heerwegs zwischen dem Berghäuser Schlag und Schloss Junkernhees. Die Anlage bietet zudem fantastische Ausblicke auf die Mittelgebirgslandschaft des Sieger- und Sauerlandes. Das moderne Clubhaus ist ein architektonisches Highlight mit gepflegter Gastronomie und gehobenem Ambiente. Der verglaste Wintergarten und die zentral gelegene Sonnenterasse bieten einen traumhaften, außergewöhnlichen Blick auf das gepflegte Grün und das ansprechende Platzdesign des Golfplatzes.

Schloss Junkernhees

Wasserschloss JunkernheesDas idyllisch gelegene Schloss Junkernhees ist ein Renaissanceschloss im Kreuztaler Ortsteil Junkernhees. Teile des Schlosses gehen in ihrer heutigen Form auf das Jahr 1523 zurück,  andere Um- und Erweiterungsbauten sind aus dem Jahr 1698. Das Jahr des Beginns und die Dauer der Bauarbeiten können heute nicht mehr genau festgestellt werden; der Baubeginn wird auf etwa das Jahr 1514 geschätzt. Der Einzug der Besitzer erfolgte am 1. Dezember 1523; die Inbesitznahme des Neubaus wurde mit einem über dem Portal angebrachten Wappenstein mit den Wappen von Adam von der Hees und seiner zweiten Ehefrau Margaretha Schutzbar dokumentiert. Im 16. Jahrhundert war Schloss Junkernhees eine aus Bruchsteinmauerwerk bestehende Wehrburg mit vier Türmen, Schießscharten und Wassergraben. Blick zurück auf Schloss JunkernheesDas Eigentum der Adelsfamilie von der Hees endete mit dem Tod von Johann Stephan von und zu der Hees (1615–1634), Urenkel von Adam von der Hees. Neue Besitzerin wurde die Tochter Johann Stephans, Anna Maria, die vor 1650 den Junker Heinrich von Syberg zu Schwerte heiratete. Aus dieser Zeit ist erstmals der neue Name des Anwesens, Junkernhees dokumentiert. Im Jahre 1698 wurde der reine Wehrcharakter von Junkernhees aufgegeben. Das Hauptgebäude wurde um einen Fachwerk-Aufbau auf Bruchstein-Sockelgeschoss mit zwei großen Dachgiebeln erweitert. Die Inschrift des einen Giebels, „D W Syberg 1698“ mit Abbildung eines fünfspeichigen Rades weist auf den Junker Dietrich Wilhelm von Syberg (1650–1742) als Bauherren hin. Das Haus gilt heute als eines der ältesten erhalten gebliebenen Häuser dieser Bauweise im Siegerland.

Mäckeseiche

Hier war einmal der Rastplatz mit der MäckeseicheDie sogenannte Mäckeseiche ist zwar noch in den Wanderkarten eingezeichnet; den Baum selbst gibt es aber seit Mitte der 1960er Jahre nicht mehr – er wurde gefällt. Der Mäckes ist sowohl ein kleiner brauner Kaffeekessel aus Steingut, so wie er im Siegerland früher verwendet wurde, als auch ein Schimpfwort für Menschen aus dem fahrenden Volk vornehmlich aus dem Westerwald, die diese Kaffeekessel verkauften und daher denselben Namen tragen. In Kirchenbüchern stösst man immer wieder auf „durchziehende“ Kesselflicker, Korbmacher, Spengler, Schnurhändler, Lumpensammler, Irdengeschirrhändler, Scherenschleifer, Schausteller und Musikanten. Für die jeweilige Landesherrschaft galt Nichtseßhaftigkeit und die unstetige Lebensweise allerdings als unzivilisiert und das Vagabundieren als Ärgernis. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gab es daher Versuche, der fahrenden Bevölkerung feste Hausier- und Wohnbereiche anzubieten. Für das Siegerland existiert sogar eine Acta generalia des Königlichen Landraths zu Siegen betr. die auf den Hütten sich herumtreibenden Mäckeser und die Civilisation der Mäckeser-Familien. Die Mäckeseiche nahe dem Schloss Junkernhees war als Rastplatz beim  fahrenden Volk jedenfalls sehr beliebt. Ein Schelm ist jedoch, wer zwischen dem Verschwinden der Mäckeseiche und dem ehemaligen Rastplatz der Mäckeser einen wie auch immer gearteten Zusammenhang herstellt.

Wegpunkte der Wanderung rund um Fellinghausen und Osthelden

Wanderroute rund um Fellinghausen und Osthelden

WP1   N50°57.9749 E007°58.1593,   Meilerplatz
WP2   N50°57.7428 E007°56.1400,   Ostheldener Schlag
WP3   N50°57.7875 E007°55.6141,   Wegespinne Girkhausener Höhe
WP4   N50°56.9075 E007°55.4152,   Wegekreuzung Heck
WP5   N50°57.0039 E007°55.8714,   Schlag am Heerweg
WP6   N50°56.7093 E007°58.1415,   Bismarckeiche
WP7   N50°57.7157 E007°58.5427,   Parkplatz Historischer Hauberg

Etappenroute (gpx)

Fotoalbum (Flickr)

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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