Mit der Kamera unterwegs auf dem Rothaarsteig
Anreise mit der Regionalbahn bis Lennestadt-Altenhundem. Weiter mit dem Bus SB9 bis Fleckenberg, Mitteldorf. Von dort mit dem Taxi bis zum Jagdhaus Wiese. Rückreise mit der Rothaarbahn ab Bahnhof Lützel ggf. ab Bahnhof Vormwald.
Fahrplanauskunft unter http://www.fahrplanauskunft.de
Taxi Fleckenberg unter http://www.taxi-habbel.de oder per Telefon: 02972/5555
Tourbeschreibung
Über die Südflanke des Heidkopfs (665,9 m) in Jagdhaus führt der Rothaarsteig zur Schutzhütte Trudes Sonnenbank (663 m). Vorbei an der Sombornquelle, die sich am Südosthang des Härdlers (756 m) befindet, verläuft er südwärts zur Wegekreuzung Potsdamer Platz (678 m). Der Steig verläuft dann südwestwärts vorbei an der Schutzhütte am Margaretenstein (683 m) zur Südsüdwestflanke des Bergs Wildhöfer (727 m), wo sich oberhalb des Wiggesiepen neben einer Weggabelung (673 m) im Gewann Wildhöfe eine Aussichtsplattform befindet. Von dort südwärts strebend passiert er die Hohe Hessel (743 m) westlich und verläuft über die Ostflanke des Stengenbergs (706 m). Anschließend kreuzt er die Landesstraße 553 und erreicht jenseits davon den Rhein-Weser-Turm (680 m). Vom Rhein-Weser-Turm führt der Steig südwestwärts zur Schwarzbachquelle und dann am Bach entlang. Nach Überqueren des Bachs verläuft er in Richtung Südwesten aufwärts entlang des Habecker Bach zur südlich von dessen Quelle gelegenen Weggabelung (621 m) bei der Schutzhütte am Rastplatz Hochheide. Dort knickt er nach Südosten ab und führt zwischen dem Vogelsberg (642 m) im Norden und Dreiherrnstein (673 m) im Süden durch das Naturschutzgebiet Schwarzbachsystem mit Haberg und . Dabei verläuft er über den 637 m hohen Kamm zwischen beiden Erhebungen und zwischen dem Tal des Krenkelsbachs mit dortigem Krenkelsbachaquädukt im Westen und jenem der Kurzen Dörnbach im Osten über den stillgelegten Heinsberger Tunnel (1.303 m lang). In Richtung Süden erreicht der Steig den Dreiherrnstein (673,9 m). Dort befinden sich ein gleichnamiger Grenzstein und eine Schutzhütte. Anschließend verläuft der Steig zum Riemen (677 m), um dessen Ostflanke rund 150 m entfernt vom Gipfel nach Süden zu queren. Kurz darauf knickt er westwärts zum Tal des Elberndorfer Bachs ab. Anschließend verläuft er südwestwärts, das Kulturdenkmal Oberndorfer Schlag (597 m) etwas südöstlich passierend und dabei auf der Nordwestflanke des Wollbergs (649 m) verlaufend, zum Grillplatz (621,0 m) am Kulturdenkmal Helberhauser Schlag (ca. 610 m). Wenige Meter nordwestlich der dortigen Wegkreuzungen liegt die Ferndorfquelle. Fortan südwärts führt der Steig über die Buchhelle (619 m) zum Kulturdenkmal Schlag Schrammer Heide (581 m) und dann weiter zum Kulturdenkmal Schanze (606 m). Wenige Meter südwestlich davon liegt der Hof Ginsberg. Von dort verläuft der Steig südwestwärts befindlichen Ruine der Ginsburg (587 m). Von der Ginsburg führt der Steig, ostsüdostwärts zum Aussichtsturm auf dem Giller (653 m). Danach verläuft er südlich vorbei am Berg Pfaffenhain (658 m) und von dessen Südostflanke in Richtung Süden durch Lützel zum dortigen Bahnhof.
Jagdhaus
Das kleine Örtchen Jagdhaus, das schon zu Schmallenberg gehört, geht auf die die Freiherren von Fürstenberg zurück, die hier als erste ein kleines Jagdhaus errichteten, das Jagdaufsehern und Jägern als Unterkunft diente. Es gab dem späteren Ort seinen Namen. Die Bewohner hatten ein hartes Leben. Landwirtschaft war in diesen Höhenlagen und bei der rauen Witterung kaum möglich; sie verdienten ihren Lebensunterhalt vor allem als Waldarbeiter und Köhler. 1878 änderte sich das: Die erste Schankkonzession wurde vergeben, und seither hat sich der Tourismus etabliert. Allein drei große gastronomische Betriebe kümmern sich heute ums leibliche Wohl der Besucher von Jagdhaus. Und seit 1936 findet man in der malerischen Hubertuskapelle auch die Möglichkeit, sich seelisch zu stärken.
Sombornquelle
Die Sombornquelle am Härdler direkt am Rothaarsteig gehört zum Eder-Einzugsgebiet. Die dortige Schautafel veranschaulicht den Verlauf des Wassers von der Wasserscheide (Grenzweg) durch Westerbach, Kappel, Eder, Fulda und Weser in die Nordsee. Die Quelle tritt aus zwei Gesteinsspalten aus, die zwei Rinnsale speisen. Von dort fließt das Quellwasser mehrere Meter in kleinen Kaskaden zu Tal, bis das Wasser beider Rinnsale in einer Holzrinne gesammelt wird. Aus dieser Rinne fließt es in kleinen Wasserfällen auf mehrere Stufen aus Stein, wobei sich weitere Kleinwasserfälle bilden. Unterhalb der Steinstufen verschwindet das Wasser in einer Verrohrung, die es unter dem Rothaarsteig hindurchführt. Das kühle Quellwasser ist offensichtlich herrlich erfrischend, denn so mancher Wanderer und Mountainbiker füllt hier seine Wasserreserven wieder auf. Zwei Ruhebänke bieten zudem die Möglichkeit, noch einmal in Ruhe zu entspannen.
Margaretenstein
Am Margaretenstein steht man auf der ehemaligen Landesgrenze zwischen dem kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Wittgenstein-Berleburg, jetzt die Grenze zwischen den heutigen Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein. Nach einem mehr als 200-jährigen Streit kam es 1694 zur endgültigen Einigung zwischen Köln und Wittgenstein über die Grenzziehung. Damals wurden zwischen dem Margaretenstein und dem Dreiherrenstein 20 Grenzsteine gesetzt, von denen heute noch 18 erhalten sind. Der bestehende kleine und kaum zu erkennenden alte Margaretenstein wurde 1987 durch einen massiven und urwüchsigen, 2 Tonnen schweren Stein ersetzt. Der alte historische Stein mit dem kurkölnischen Kreuz auf seiner Bilsteiner Seite steht aber nach wie vor an der alten Stelle. Seitwärts sind noch Wälle und Gräben ehemaliger Grenzwerke zu erkennen. Aus der damaligen Zeit stammt auch die Sage, dass dort beim Grenzstein ein Mädchen namens Margarethe ermordet worden sein soll. Der Quell, der darunter schon auf Wittgensteiner Gebiet liegt, habe sich danach rot gefärbt und daher den Namen Blutborn erhalten. Laut einer anderen Version waren zwei Jäger einst in ein junges, schönes Mädchen namens Margarethe verliebt. Doch dieses wunderschöne Mädchen konnte sich für keinen der Verehrer entscheiden und so duellierten sich die beiden Jäger. Am Ende hatten sie sich gegenseitig erschossen und das Wasser der ahe gelegenen Quelle, schon auf Wittgensteiner Seite gelegen, wurde vom Blut der beiden Jäger rot gefärbt. Und so wurde die Quelle von da an „Blutborn” genannt. Die Umgebung des Margaretensteins wurde in jüngster Zeit vom Rothaarsteigverein und seinen Förderern zu einem hübschen Rastplatz mit Schutzhütte, Vesperinsel und Aussicht in das Lennetal umgestaltet.
Rhein-Weser-Turm
Ursprünglich als Schutzhütte für Waldarbeiter, Kirchgänger, Wanderer und Skifahrer unweit einer kurz vorher errichteten Skisprungschanze gedacht, entwickelte sich rasch die Idee zur Errichtung eines Aussichtsturms. Der 24 Meter hohe Rhein-Weser-Turm wurde 1932 während einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in nur 77 Tagen errichtet. Die gesamte Baudurchführung wurde in Eigenleistung der Bevölkerung der umliegenden Dörfer erbracht. Die gesamten Baukosten des Turmbaues betrugen, vornehmlich in Hand- und Spanndiensten, 20.00 Reichsmark. Seine Eröffnung wurde am 21. August 1932 mit viel Prominenz und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert. Der verfensterte Holzturm hat einen quadratischen Grundriss mit massiven Sockel aus ortsüblichem Porphyrgestein. Seine innere Konstruktion aus vier Fichtenstämmen mit verbretterter Außenhaut verjüngt sich nach oben von 9,20 x 9,20 m auf 4 x 4 m. Der achtstöckige Turm hat 113 Stufen aus Buchenholz. Der Rhein-Weser-Turm ging Ende des Jahres 2000 in den Besitz der aus dem benachbarten Heinsberg stammenden Familie Schwermer über. In den folgenden Monaten renovierten und erweiterten sie und der neu gegründete Verein der Freunde und Förderer des Rhein-Weser-Turmes e. V. die Gasträume umfassend und der Turm erhielt eine kupferne Verkleidung. In dieser Zeit wurde der Turm unter Denkmalschutz des Landes NRW gestellt. Zusätzlich wurde ein Wanderhotel, zertifiziert als Qualitätsbetrieb Rothaarsteig, im ehemaligen Stallgebäude des Turmes eingerichtet. Den Jahrhundertsturm „Kyrill“ am 18. Januar 2007 überstand der Rhein-Weser-Turm als Zeichen seiner Standfestigkeit unbeschadet. Im gleichen Jahr zu den 75-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten am 21. August 2007 wurde das „Kreuz der Wanderer“ vom heimischen Künstler Pater Leo Jahn entworfen, gestaltet und geweiht.
Schwarzbachtal
Die Röspe entspringt als Schwarzbach etwa 700 m südwestlich des Rhein-Weser-Turms auf einer Höhe von etwa 632 m ü. NN. Sie durchfließt ein teils bewaldetes, teils offenes Tal. Anfangs wendet sich der Schwarzbach als kleines Rinnsal in südwestliche Richtung und passiert dabei den Westerberg südöstlich und den Eggenkopf mit dem Panorama- Park östlich. Dann verläuft er etwa nach Süden und in das Naturschutzgebiet Schwarzbachsystem mit Haberg und Krenkeltal ein. Darin nimmt er nach einiger Zeit rechtsseitig die Kattmecke auf. Von dort an wendet er sich in südöstliche Richtung, bis er direkt nach einer Holzbrücke mit dem Rothaarsteig eine Furt überfließt. Dann nimmt er jeweils rechtsseitig einen weiteren namenlosen Zufluss und den Habecker Bach auf, der sich aus vielen Quellrinnsalen speist. Etwas weiter bachabwärts wendet sich der Bach wieder nach Südosten. Dabei mündet rechtsseitig die Lange Dörnbach ein. Direkt anschließend durchsticht der Bach die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach. Etwa 550 Bachmeter unterhalb davon erreicht der Schwarzbach den Kreis Siegen-Wittgenstein und die an der Kreisgrenze gelegene Furt. Von dort an fließt der Schwarzbach in vorerst östliche Richtung durch das Naturschutzgebiet Eder zwischen Erndtebrück und Beddelhausen. von wo an der Bach nur noch Röspe heißt. So benannt fließt er durch ein von nun an offenes Wiesental, vorbei an mehreren Teichen, und nimmt kurz vor dem Erndtebrücker Ortsteil Röspe linksseitig einen weiteren namenlosen Bach auf. Kurz nach Unterqueren der Landesstraße 720 mündet die Röspe in die dort von Süden heran fließende Eder.
Heinsberger Heide
In den frühen Morgenstunden des Spätsommers ist die Landschaft der Heinsberger Heide besonders bezaubernd.. Hier steht nicht nur eine Rastmöglichkeit zur Verfügung, sondern man kann sich auch am reichen Wacholderbestand erfreuen. Am Rothaarsteig-Zubringer in Richtung Heinsberg liegt das Heinsberger Aquädukt. Mit diesem Bauwerk wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts der kleine Krenkelbach über die ehemalige Eisenbahntrasse der Strecke von Altenhundem nach Erndtebrück geleitet. Nach dem Aquädukt querte die Eisenbahntrasse den Rothaarkamm durch einen Tunnel unter der Hochheide. Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Strecke jedoch nicht wieder durchgehend in Betrieb genommen und ist heute auf ganzer Länge abgebaut.
Dreiherrnstein
Der Dreiherrnstein (673 m über NN) ist heute Grenzpunkt zwischen den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. 1816/17 wurde durch die Regelungen des Wiener Kongresses die damaligen Grafschaften Wittgenstein-Berleburg und Wittgenstein-Wittgenstein, das kurkölnische Amt Bilstein und das Fürstentum Nassau-Siegen dem Königreich Preussen angegliedert. Damit waren die alten Territorialgrenzen nur noch Kreisgrenzen in der neu gegründeten Provinz Westfalen. Hier auf dem Rothaarkamm ist nicht nur die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser sowie zwischen Sieg und Ruhr zu erkennen, sondern hier verlief auch die Grenze zwischen dem sächsischen und dem hessisch-fränkischen Kultureinfluss. Hier stießen gegenläufige politische und kirchliche Interessen weltlicher und geistlicher Herren aufeinander. Die alte Territorialgrenze trennt noch heute den niederdeutsch-westfälischen Sprachraum vom mitteldeutsch-fränkischen. Seit der Reformationszeit verlief hier die Grenze zwischen dem katholischen Sauerland und dem vorwiegend evangelischen Siegerland und dem rein evangelischen Wittgensteiner Land. Jahrhundertelang ist um die genaue Festlegung der Territorialgrenze zwischen Kurköln einerseits und Nassau sowie Wittgenstein andererseits gestritten worden. Immer ging es dabei um mehr oder weniger einträgliche Nutzungsrechte an Grund und Boden. Erst 1694 kam es zu einer endgültigen Einigung über den Grenzverlauf. Bei dem Grenzverlauf südlich des Dreiherrnsteins zwischen Kurköln und Nassau hat es nur geringe Grenzveränderungen gegeben. Ein wichtiger Grund dafür dürfte die volkstümlich als „Kölsche Hecke“ bezeichnete mittelalterliche Landwehr sein. Diese Grenze zieht sich vom Dreiherrnstein ungefähr 45 km bis zur Südspitze des heutigen Kreises Siegen-Wittgenstein.
Riemen
Der Riemen erhebt sich mit seinem Gipfel im Südteil des Rothaargebirges nahe der Nordgrenze des Kreises Siegen-Wittgenstein, rund 70 m südlich der Grenze zum nördlich gelegenen Kreis Olpe und ist mit 677 m über NN die höchste Erhebung innerhalb des Siegerlands. Direkt östlich der Riemenkuppe liegt das Nordende vom Westarm des 1990 gegründeten und 92 ha großen Naturschutzgebiets Zinser Bachtal und westlich das Nordende des 1996 gegründeten und 110 ha großen Naturschutzgebiets Elberndorfer Bachtal. Dort erstreckt sich auch das 116 ha große, zweiteilige Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Elberndorfer und Oberes Zinser Bachtal.
Ginsburg
Die Ginsburg ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Höhenburg nahe Hilchenbach im nordöstlichen Siegerland. Durch Bodenfunde sind Reste eines vermutlich eisenzeitlichen Ringwalls nachgewiesen, auf dem sich die Mauerreste eines Vorgängerbaus der Burg aus dem 11. oder 12. Jahrhundert befinden. Dabei handelt es sich um das Fundament einer viereckigen Turmburg, die nicht dem Haus Nassau, sondern dem konkurrierenden kurkölnischen Machtbereich zugeordnet werden kann oder die unter sächsisch-westfälischer Herrschaft stand und gegen das Siegener Land gerichtet war. Die im 13. Jahrhundert auf den älteren Fundamenten errichtete Ginsburg diente dem Haus Nassau als Grenzfeste zur Sicherung seines Territoriums gegen die Grafen von Wittgenstein und kurkölnische Besitzungen im Sauerland. Sie wurde mit ziemlicher Sicherheit unter dem Namen nowum castrum („Neue Burg“) in einer Urkunde vom 16. Dezember 1255 erstmals erwähnt, als die Söhne von Heinrich II., die Grafen Otto und Walram von Nassau, das Erbe Heinrichs unter sich aufteilten, darunter das umliegende Land und die Burg. Im April des Jahres 1568 traf sich Wilhelm I. von Oranien-Nassau (genannt „der Schweiger“) auf der Ginsburg mit seinen Beamten, Offizieren und niederländischen Getreuen, um mit ihnen über einen möglichen Feldzug gegen Spanien zu beraten. Im Jahr 1572 sammelte er auf der Ginsberger Heide die Truppen seines Heeres, um von dort aus nach Friesland aufzubrechen und die Spanischen Niederlande zu befreien, woraus im Zuge des Achtzigjährigen Kriegs 1579 die Utrechter Union hervorging.
Ginsberger Heide
Schon vor dem Bau der Ginsburg befand sich auf der Hochfläche im Knotenpunkt von drei wichtigen Handelsstraßen eine kleine Siedlung mit dem Namen Wehbach. Fahrende Kaufleute fanden hier eine günstige Gelegenheit für Mensch und Tier zu verschnaufen, neue Kräfte für den weiten und beschwerlichen Weg in die großen Städte zu sammeln und kleine Unpässlichkeiten zu beheben. So hatte die Siedlung mit Köhlern, Waldschmieden und Gastwirten ihr gutes Auskommen. Als König Wenzel 1398 den Grafen Johann von Nassau mit dem Freigericht belehnt, wird zwischen der Ginsburg und Wehbach sogar ein Gerichtsplatz eingerichtet. Zum Ort gehörte auch eine kleine Kapelle, die dem heiligen Antonius geweiht war, der dem Volksglauben nach Mensch und Tier vor der Pest schützen konnte. Aus diesem Grund fand die Kapelle auch als Wahlfahrtsort bis zur Reformation großen Zuspruch. Danach gab es keine Wallfahrten mehr und die Kapelle verödete langsam. Daher wurde die Antoniuskapelle im Jahre 1571 abgebrochen und das Holz beim Bau der Kirche in Lützel verwendet. Die Ginsberger Heide diente aber auch als Heerlager und Exerzierplatz für die Truppen von Wilhelm dem Schweiger, der im Jahr 1568 hier auf der Ginsberger Heide ein Heer mit 6.000 Mann für den Befreiungskrieg der Oranier gegen die Spanier versammelte und von hier aus den niederländischen Befeiungskrieg führte. Heute finden auf der Ginsberger Heide (Giller) neben „Kultur Pur“ das Ginsburg-Jugend-Treffen und das Giller-Bergturnfest statt. Trotzdem ist die Ginsberger Heide in erster Linie ein Naturschutzgebiet, wo Ruhe und Abgeschiedenheit den größten Teil des Jahres über spürbar sind, auch wenn im Sommer auf dem Sportplatz oder im Winter bei Schnee auf den Loipen und am Skihang Hochbetrieb
herrscht.
Lützel
Lützel liegt am Hang des Giller, einem der höchsten Berge im Siegerland und wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Der Rothaarsteig führt mitten durch den Ort. Wer sich für die Geschichte des Ortes interessiert, sollte einen Blick in die Heimatstube in der alten Schule werfen. Für Gartenfreunde oder Hobbyköche hat Lützel noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Die Kräuterey ist eine Kräutergärtnerei, die nach streng biologischen Kriterien arbeitet und Heilkräuter, Gewürze und Duftkräuter aus der ganzen Welt in einer Vielfalt anbietet, die im Siegerland und darüber hinaus ihresgleichen sucht.
Wegpunkte auf dem Rothaarsteig von Jagdhaus nach Lützel
WP01 N51°06.3094 E008°16.8341, Jagdhaus Wiese
WP02 N51°05.5923 E008°13.4349, Trudes Sonnenbank
WP03 N51°06.1120 E008°14.4316, Sombornquelle
WP04 N51°05.5969 E008°13.4542, Margaretenstein
WP05 N51°04.2784 E008°11.8522, Rhein-Weser-Turm
WP06 N51°02.1867 E008°11.3164, Schwarzbachtal
WP07 N51°01.1497 E008°11.1350, Heinsberger Heide
WP08 N51°01.1977 E008°11.3120, Dreiherrnstein
WP09 N51°00.1015 E008°09.5639, Grillplatz Ferndorfquelle
WP10 N50°58.6616 E008°09.2325, Hof Ginsberg
WP11 N50°58.4481 E008°08.6900, Ruine Ginsburg
WP12 N50°58.5810 E008°09.2571, Gillerturm
WP13 N50°58.5810 E008°09.2571, Bahnhof Lützel