Tourbeschreibung
Ausgangs- und Endpunkt ist der Wanderparkplatz in Kreuzberg (Navi-Eingabe N51°9’12″ E7°26’53″). Nun geht es zur katholischen Kirche. Von dort über den Wanderweg mit der Markierung Kreis/A2 talwärts bis zu den aufgestauten Teichen an der Neye. Hier rechts abbiegen und dem Wanderweg A6/A7 bis Egen folgen. Ab Egen dann über den Hauptwanderweg X7 bis Forste. Ggf. in Forste ein kleiner Abstecher zur südwestlich gelegenen Landwehr. Ansonsten mit dem A2 über Ritterlöh zurück nach Kreuzberg. Streckenlänge knapp 10 km. Wegen der teilweise schlammigen Wegstrecke ist festes Schuhwerk erforderlich. Eine Einkehrmöglichkeit besteht ggf. im Gasthaus Wigger in Egen.
Kreuzberg
Das östlichste Kirchdorf der Stadt Wipperfürth liegt auf etwa 375 m Höhe, nahe der westfälischen Grenze und wurde vermutlich schon im frühen Mittelalter besiedelt. 1690 wurde Kreuzberg als Missionsstelle von einem Domherrn des Kölner Doms mit dem Namen Mering gegründet. Die Verwaltung erfolgte durch die Franziskanern, die in Wipperfürth ansässig waren. Die katholische Pfarrkirche „St. Johannes Apostel und Evangelist“ wurde erstmals von 1723 bis 1730 errichtet und 1753 zur Pfarrkirche erhoben. 1869 ist das Gebäude abgerissen und von 1867 bis 1869 nach Plänen von Vincenz Statz ein Neubau errichtet worden. Im Jahr 1978 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung. In Kreuzberg haben zweimal für jeweils eine Nacht die Gebeine der Heiligen Drei Könige geweilt: 1794, als sie vor den anrückenden Franzosen in Sicherheit gebracht wurden und 1803, als man sie wieder nach Köln zurückführte. In der Kirche befinden sich ein neugotischer Hochaltar von 1869 und ein Beichtstuhl. Kunsthistorisch bedeutend ist eine Kreuzigungsgruppe von 1730. Von der ehemals vorhandenen neugotischen Kanzel haben sich lediglich die kleinen Statuetten der vier Evangelisten und die Jesusfigur erhalten. Bemerkswert ist die große Anzahl an Skulpturen im Kirchenraum und der Sakristei. Aus der alten Vorgängerkirche stammen sowohl eine steinerne Inschriftentafel als auch ein Wappenrelief. Kreuzberg hat ca. 1840 Einwohner und ist das zweitgrößte Dorf in der Flächengemeinde Wipperfürth. Die Grenze des Rheinlands liegt von der Ortsgrenze nur einen Steinwurf weit entfernt. Der „Klosterhof“ in Kreuzberg war praktisch über Jahrzehnte die letzte Kölsch-Kneipe vor Westfalen. In Kreuzberg befindet sich ein Wanderparkplatz, an dem die drei Ortsrundwanderwege A1, A2 und A3 beginnen.
Hackenberg
Die Hofschaft Hackenberg liegt im Nordosten von Wipperfürth am nordwestlichen Ortsrand des Dorfes Kreuzberg. Am südwestlichen Rand der Hofschaft Hackenberg entspringt der in die Schevelinger Talsperre mündende Schevelinger Bach. 1443 wird Hackenberg in einer Liste über die Einkünfte und Rechte des Kölner Apostelstiftes mit der Ortsbezeichnung ‚Hackenberghe‘ erstmals genannt. Die vom SGV ausgeschilderten Rundwanderwege A1, A2, A3 und der Wipperfürther Rundweg führen durch Hackenberg.
Hülsen
Die Hofschaft Hülsen liegt im Norden von Wipperfürth nördlich der Neyetalsperre. Die in die Neye mündende Hülsendelle entspringt nordöstlich von Hülsen. Auf der Carte des Herzogthums Berg des Carl Friedrich von Wiebeking aus dem Jahre 1789 lautet die Ortsbezeichnung ‚Hulse‘. In der alten Karte Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1825 wird die Hofschaft bereits mit Hülsen bezeichnet. Die vom SGV ausgeschilderten Rundwanderwege A6 und A7 führen durch die Hofschaft Hülsen.
Platzweg
Die Hofschaft Platzweg liegt im Norden von Wipperfürth nördlich der Neyetalsperre. Im Bereich der Hofschaft liegen die Quellen des Platzweger Bachs und der Rolandsdelle. Beide Gewässer münden in die Lüttgenau. 1484 wird Platzweg unter der Bezeichnung ‚Platzhuß‘ in Kirchenrechnungen der ev. Kirchengemeinde Hückeswagen genannt. Die berühmte Karte Topographia Ducatus Montani aus dem Jahre 1715 zeigt drei Höfe und bezeichnet diese mit ‚Plazweg‘. In der Karte Preußische Uraufnahme von 1840 bis 1844 wird erstmals die heute gebräuchliche Bezeichnung Platzweg verwendet. Die vom SGV ausgeschilderten Rundwanderwege A6 und A7 führen durch die Hofschaft hindurch.
Egen
Egen ist mit etwa 375 Einwohnern das kleinste der sieben Kirchdörfer von Wipperfürth. Das Dorf liegt auf einer Anhöhe in 380 m ü. NN unweit der Bevertalsperre auf der Wasserscheide zwischen den Bächen Bever und Lüttgenau, die jeweils einen Seitenarm der Bevertalsperre speisen. Ein Quellbach des Bachs Lüttgenau, der Egenbach, entspringt unweit des Ortes. 1548 wurde der Ort das erste Mal urkundlich als ‚op dem Eigen‘ in den Listen der bergischen Spann- und Schüppendienste erwähnt. 1871 wurde Egen zur selbstständigen Pfarrei erhoben, Im Zuge der Neuordnung der katholischen Kirchengemeinden ist Egen jedoch seit 2008 der Pfarrei „St. Nikolaus“ in Wipperfürth zugewiesen worden. Sehenswert sind die katholische Kirche „Zur Unbefleckten Empfängnis“, die durch eine Eigeninitiative der Egener Bürger um 1850 errichtet worden ist und der etwas außerhalb des Ortskerns liegende Friedhof. Neben der Kirche in Egen befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz, an dem die Wipperfürther Ortsrundwanderwege A1, A2, A3, A5, A6 und A7 beginnen. Auch die SGV-Hauptwanderstrecke X7 (Residenzweg) von Arnsberg nach Düsseldorf-Gerresheim durchläuft den Ort.
Beinghausen
Die Ortschaft Beinghausen liegt im Norden von Wipperfürth. In Beinghausen entspringt der in den Bach Lüttgenau mündende Beinghausener Bach. 1531 wird der Ort erstmals urkundlich in Kirchenrechnungen der kath. Kirchengemeinde „Sankt Nikolaus“ in Wipperfürth unter der Schreibweise ‚Begenkuyssen‘ erwähnt. In der Karte Topographische Aufnahme der Rheinlande lautet die Ortsbezeichnung ‚Beninghausen‘. Ab der amtlichen topografische Karte (Preußische Neuaufnahme) der Jahre 1894 bis 1896 wird der heute gebräuchliche Name Beinghausen verwendet. 1892 wurde das im Ort stehende Wegekreuz aus Sandstein errichtet. Der Wanderparkplatz in Egen mit den Ortsrundwanderwegen A1, A2, A3, A5, A6 und A7 und dem SGV-Hauptwanderweg X7 (Residenzweg) von Arnsberg nach Düsseldorf-Gerresheim ist lediglich 350 Meter von Beinghausen entfernt.
Gardeweg
Die in drei Siedlungsbereiche aufgeteilte Ortschaft Gardeweg liegt im Norden von Wipperfürth an der Wasserscheide zwischen der Neyetalsperre und der Bevertalsperre. Im Westen der Ortschaft liegen die Quellen von Gardeweger Siepen und Brakensiepen, die beide in die Lüttgenau münden. Der in die Neye mündende Gardeweger Mühlenbach entspringt in dem im Osten gelegenen Siedlungsbereich von Gardeweg. Die Karte Topographia Ducatus Montani zeigt zwei Höfe und bezeichnet diese mit ‚Gardenweg‘. In der Karte Topographische Aufnahme der Rheinlande wird die heute gebräuchliche Bezeichnung Gardeweg verwendet.
Alte Heer- und Handelsstraße
Die durch Gardeweg führende Kreisstraße K13 hat ihren Ursprung bereits in der Jungsteinzeit, wenn auch nur als Trampelpfad. In der sächsisch-fränkischen Zeit bis zum 18. Jahrhundert war die heutige Straße eine alternative Teilstrecke des bedeutenden Heer-, Handels- und Pilgerwegs von Köln nach Dortmund und eine sehr wichtige Verbindung zwischen Radevormwald, Wipperfürth und Breckerfeld. In Wipperfürth traf sie auf die Bergische Eisenstraße, eine historische Transportstrecke von großer Bedeutung für das in Schmieden und Hämmern des Cronenberger, Remscheider und Solinger Raums zu verarbeitende Roheisen, das im 16. bis 18. Jahrhundert aus dem Sauer- und Siegerland importiert werden musste. Der Weg wurde 1715 als ‚Yser-Stras‘ in der Topographia Ducatus Montani erwähnt. Ausgangspunkt der Bergischen Eisenstraße war zum einen die schon im Mittelalter urkundlich erwähnte Siegerländer Grube Stahlberg in Müsen; ein anderer Arm der Eisenstraße kam von Siegen über Freudenberg. Bei Huppen in der heutigen Gemeinde Wenden vereinigten sich beide Strecken. In Huppen trafen nicht weniger als sieben Fernstraßen aufeinander, darunter der Hileweg von Südosten nach Nordwesten, von Südwesten die Nutscheidstraße, nach Nordosten der Römerweg, von Westen ein Arm der Brüderstraße und die Bergische Eisenstraße. Der Hileweg teilt sich zunächst von Huppen aus in nordwestliche Richtung die Trasse mit der Bergischen Eisenstraße durch das Brachtpetal, Halbhusten, Husten und Gelslingen. In Gelslingen teilen sich die Altstraßen wieder und der Hileweg führt über den Biggeriegel, der Wasserscheide zwischen der Bigge und der Agger, nach Belmicke weiter. Die Bergische Eisenstraße verlief von Gelsingen bei Drolshagen weiter nach Eckenhagen, Derschlag, Gummersbach, Marienheide, Kempershöhe, Dohrgaul, Wipperfürth, Fürweg, Kleineichen, Tannenbaum, Hückeswagen, Höhsiepen, Goldenbergshammer, Forsten, Engelsburg, Remscheid bis nach Wuppertal. In Marienheide traf sie auf die Heidenstraße, eine alte Fernhandelsstraße, die in Leipzig begann, über Kassel und das kurkölnische Sauerland nach Attendorn führte, und über Valbert, Meinerzhagen und Wipperfürth weiter nach Köln. Über diese Straße kamen im 8. Jahrhundert die Missionare, um die heidnischen Sachsen zu christianisieren. Im Mittelalter gesellten sich auch Jakobuspilger von Osteuropa und Ostdeutschland auf ihrem Weg nach Köln, Trier und Aachen, von wo aus sie in den Nordwesten Spaniens zum Grab des Apostels Jakobus weiterziehen konnten.
Forste
Die Ortschaft Forste liegt im Nordosten von Wipperfürth nahe der Stadtgrenze zu Halver. Am südwestlichen Ortsrand entspringt der in die Neye mündende Forster Bach. 1410 wird Forste in einer Verpachtungsurkunde der Kanoniker aus St. Gereon mit der Ortsbezeichnung ‚Nedervorst‘ erstmals genannt. Die bereits erwähnte Karte Topographia Ducatus Montani zeigt einen Hof und bezeichnet diesen mit ‚Forst‘. Auf der Karte Topographische Aufnahme der Rheinlande steht ‚Nied. Forste‘ geschrieben. Ab der Preußischen Uraufnahme von 1840 bis 1844 wird die heute gebräuchliche Bezeichnung ‚Forste‘ verwendet. Durch Forste führen der vom SGV ausgeschilderte Rundwanderweg A2, der Hauptwanderweg X7 (Residenzenweg) und der Halveraner Rundweg.
Die Bergische Landwehr
Die Reste der Landwehr südwestlich von Forste waren Teil eines Systems von Wall-Graben-Anlagen, die ursprünglich mit undurchdringlichen Hecken zur Sicherung der Landesgrenzen versehen waren. Die bergischen Landwehren verliefen in unterschiedlichem Abstand parallel zu den Grenzen, zumeist an Abhängen von Bachtälern. Sie wurden vermutlich im Spätmittelalter errichtet, als das Herzogtum Berg seine Landesgrenzen zu sichern suchte. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Landwehren nicht mehr als Schutzbauwerk benötigt und daher gegen eine festgesetzte Summe an die anliegenden Bauern verpachtet. Das auf den Landwehren stehende Buchen- und Eichenholz wurde vom Pächter verkohlt und musste auf genau festgeschriebene Art vom Pächter neu bepflanzt werden. Durch Großherzog Joachim Murat wurden die Landwehrreste 1802, in der französischen Zeit parzelliert und öffentlich verkauft. Historisch gesichert ist die Pflege und Nutzung der Landwehr als den Landfrieden sichernde Befestigung und Zollgrenze von der beginnenden Neuzeit bis in das 17. Jahrhundert. Die Landwehr bei Forste sicherte hauptsächlich das Territorium an der östlichen Grenze zur Grafschaft Mark. Weitere Landwehren sind auch an der Grenze zum Herzogtum Kleve, zu den Grenzen der Herrschaft Homburg und der Grafschaft Gimborn, zum Erzbistum Köln und den im Süden angrenzenden Gebieten Sayn-Hachenburg, Sayn-Altenkirchen und Herrschaft Wildenburg zu finden. Die Landwehr bestand aus einem bis drei Erdwällen mit einem Graben von geringer Tiefe dazwischen. Am Außenfuß der Wälle befanden sich tiefere Gräben. Quellen bezeugen den Bewuchs mit undurchdringlichen Dornenhecken in einem sogenannten Gebück (siehe auch Kölsches Heck zwischen Siegen-Nassau und Kurköln). Diese Hecke ergab die eigentliche Schutzfunktion der Landwehr. Heute sind leider nur noch wenige Landwehrreste erhalten und abschnittsweise als Bodendenkmal geschützt.
Ritterlöh
Die Hofschaft Ritterlöh liegt im Nordosten von Wipperfürth am nördlichen Ortsrand des Dorfes Kreuzberg. In der Hofschaft entspringt der in die Neye mündende Bach Ritterlöh. 1548 wird Ritterlöh unter der Bezeichnung ‚tho Loy‘ in den Listen der bergischen Spann- und Schüppendienste genannt. Die Karte Topographia Ducatus Montani zeigt einen Hof und bezeichnet diesen mit ‚zum Löh‘. Der vom SGV ausgeschilderte Rundwanderweg A2 führt durch die Hofschaft.
Wegpunkte der Rundwanderung von Kreuzberg nach Egen
WP1 N51°09.1954 E007°26.8783, Wanderparkplatz Kreuzberg
WP2 N51°08.9941 E007°25.6770, Wegekreuz Fischteiche, A6/A7 rechts abbiegen
WP3 N51°09.4376 E007°25.0557, Wegekreuz bei Platzweg, A6/A7
WP4 N51°09.7154 E007°24.3050, Wegekreuz bei Kirchenbüchel, A6/A7 rechts abbiegen WP5 N51°10.1401 E007°24.4791, Pfarrkirche Egen, X7/A5
WP6 N51°09.9583 E007°25.4136, Wegekreuz bei Gardeweg, X7
WP7 N51°09.7904 E007°26.4246, Kruzifix bei Forste, A2
Route Rundwanderung Kreuzberg-Egen (gpx)
Fotos Rundwanderung Kreuzberg-Egen
Ich hätte gern gewusst, wie lang ( km) dieser Rundweg ist.
Erbitte Nachricht per Mail. Gruß an den Wanderfreund
Georg Gabor
Hallo Herr Gabert,
die Wanderstrecke beträgt insgesamt 9,53 km.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Steffmann