Der Hilchenbacher Höhenring ist ein wunderschöner Rundweg von 22,5 km Länge. Er eignet sich mit einer Gehzeit von etwa 6 Stunden hervorragend als Tageswanderung rund um Hilchenbach. Auf dem gesamten Kammweg bieten sich dem Wanderer herrliche Ausblicke und urige Landschaften, die durch schöne Rastplätze und Einkehrmöglichkeiten ergänzt werden. Der Weg ist einheitlich mit einem gut erkennbaren Wanderwegezeichen (H im Kreis) gekennzeichnet. So schön der Wanderweg auch ist, muss doch davor gewarnt werden, ihn bei Nebel oder gar bei Sturm zu erwandern. Kahle Flächen und umgestürzte Bäume zeugen immer wieder von der Gewalt des Orkans Kyrill und anderer Stürme, die in diesen Hochlagen gewütet haben. Und manchmal wäre es schwierig, den Weg zu finden, wenn Nebel oder Schneetreiben die Sicht mindert. Bei Nässe können die reichlich vorhandenen Baumwurzeln oder die Moos- und Graswege spiegelglatt sein. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk ist also angesagt. Die Wanderung muss nicht zwingend als Tagestour geplant werden. Die Zugverbindung zwischen den Bahnhöfen Vormwald und Hilchenbach sowie die Busverbindung zwischen den Haltestellen Rathaus und Addenbach bieten eine gute Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen. Aber auch bei Mehrtagestouren ist der Hilchenbacher Höhenring einen Abstecher Wert oder als Einstieg geeignet; denn vom Zollposten und von der Oberndorfer Höhe führen besonders markierte Zugangswege zum bekannten Rothaarsteig. Gebührenfreie Parkplätze befinden sich hinter dem Rathaus und der Wilhelmsburg. Einkehrmöglichkeiten bestehen unterhalb des Schartenbergs in der Gaststätte „Zum Hasenbahnhof“ (gut ausgeschildert) oder direkt in Hilchenbach.
Tourbeschreibung
Start und Ziel ist die Wanderwegetafel am Markt in Hilchenbach. Von dort geht es rechts vorbei am ehemaligen Nassauischen Landesschloss Wilhelmsburg, benannt nach Wilhelm Graf von Nassau-Siegen (1592-1642) und erbaut 1776 und später 1844/46 erweitert. Bereits 1365 wurde übrigens an gleicher Stelle bereits ein ‚festes Haus‘ erwähnt. Weiter geht es durch die Dammstraße mit ihren vorbildlich restaurierten Fachwerkhäusern bis zum Stadt-Café. Hier rechts abbiegen und die vielbefahrene Straße an der Ampel überqueren, über den Ferndorfbach hinweg und weiter durch die Sterzenbacher Straße bis zum beschrankten Bahnübergang. Hier rechts abbiegen und am Weiher vorbei weiter bis zu einer Wegegabel. Hier führt der Höhenring links in den Wald hoch zum Ruheforst. Aufgrund der vorbildlichen Markierung ist ab hier bei normaler Sicht ein Verlaufen nahezu ausgeschlossen. Von den ursprünglich 354 m am Rathaus geht es nun weiter hinauf zum Sechswegekreuz mit der Andachtstätte des Ruheforstes auf 431 m; weiter hoch zum Rehberg auf 491 m; wieder hinunter zum Bahngleis (451 m). Wir überqueren das Gleis und biegen links ab und wandern über den Kromberg (520 m) erneut hinunter zum Bahngleis (481 m). Wir überqueren das Gleis zum letzten Mal, biegen rechts ab und erreichen nach wenigen Hundert Metern den Bahnhof Vormwald am ‚Zollposten‘. Um 1830 wurde hier vom König von Preußen Zoll kassiert – heute würde man wohl von Maut sprechen. Der Zollposten, eine 1887 erbaute Bahnstation, wurde im Jahr 2011 liebevoll im Detail saniert und lässt die besondere Atmosphäre dieses historischen Ortes neu aufleben. Noch immer dient der Zollposten als Bahnstation für die An- und Abreise vieler Wanderer und Ausflügler von nah und fern und als idealer Ausgangspunkt für den Aufstieg zur Ginsburg und zur Ginsberger Heide und dem Giller sowie zum Rothaarsteig bzw. zum Hilchenbacher Höhenring.
Nach Querung der Bundesstraße 508 geht es vom Wanderparkplatz Zollposten links den Schotterweg 100 Höhenmeter mäßig bergan durch herrlichen Laubwald bis zum 1,4 km entfernten Wegestern am NSG Hohlsterzenbach. Es geht weiter gerade aus und bergan auf Höhenweg und Rothaarsteig durch Laub- und Mischwald über die Buchhelle (618 m), rechts verbei am Hang des Buchenhain durch Nadelwald bis zum Wegestern an der Ferndorfquelle. Links und rechts am Wegesrand auf der Buchhelle erläutern Informationstafeln des Forstamtes Hilchenbach über die naturgemäße Waldwirtschaft, über Spechte und über Höhlenbauer und ihre Nachmieter. Obwohl Höhenweg und Rothaarsteig direkt über den Gipfel der Buchhelle führen, wird nicht gesondert darauf hingewiesen. Vom Wegestern Ferndorfquelle sind es noch 7,5 km bis zum Schartenberg, 10 km bis zum Addebach, 12,5 km bis zur Dörrhöhe und 14 km bis Hilchenbach. Wer mag, kann von hier aus aber auch den Zugangsweg an der Quelle des Ferndorfbachs (602 m ü. NN) vorbei hinunter ins Tal über Burgseifen und Helberhausen nach Hilchenbach wählen. Für alle, die dem Höhenring weiter folgen möchten, bietet die Schutzhütte am Grillplatz Ferndorfquelle eine gute Möglichkeit zur Rast an. Das Anzünden oder Unterhalten eines Feuers oder die Benutzung eines Grillgerätes ist hier ausdrücklich erlaubt. In unmittelbarer Nähe der Schutzhütte sind noch die Überreste des ehemaligen ‚Helberhauser Schlags‘ an der Fortsetzung der ‚Kölnischen Hecke‘ zu erkennen. Durch den Schlag verlief früher eine wichtige Kohlenstraße von Wingeshausen bis nach Hilchenbach, auf der die zur Eisenverhüttung erforderlichen Holzkohlen aus dem Wittgensteiner Land ins Siegerland transportiert wurden.
Wir verlassen den Rothaarsteig und wandern 900 Meter geradeaus weiter bis zur Rothaarhütte auf der ‚Oberndorfer Höhe‘. Dort überqueren wir die L713 und folgen bis zum Wimberg dem alten Grenzweg zwischen der ehemaligen Grafschaft Siegen-Nassau und dem Herzogtum Westfalen (‚Kurköln‘); noch heute die Grenze zwischen den Landkreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Der schmale Waldpfad führt uns unterhalb vom ‚Goldenen Zapfen‘ mit seinem Ausblick über Oberndorf und Helberhausen über den ‚Grünen Platz‘ und dann ziemlich steil hoch zu den ‚Drei Buchen‘. Hier bietet sich wiederum ein herrlicher Ausblick ins Sauerland. Weiter geht es auf einem ziemlich steinigen Pfad abwärts – unterhalb der Windwanderweg und die Schutzhütte ‚Alte Hecke‘. Der Bergpfad trifft auf die aspaltierte Straße von Heinsberg nach Hilchenbach. Wir bleiben auf dieser Straße und wandern bergab bis zur Wegespinne am Windwanderweg. Von hier geht es halblinks zur Albaumer Höhe mit einem alten Kurkölnischen Grenzstein links des Weges. In einem sanften Bogen nach links führt der Höhenweg weiter bis zum hölzernen Kreuz am Schartenberg. Wer mag, kann rechts abbiegen zur Gaststätte „Zum Hasenbahnhof“. Diese Wegstrecke verläuft übrigens auf dem ‚Kriegerweg‘, einem mittelalterlichen Handelsweg von Koblenz über den Westerwald bis nach Siegen, Hilchenbach, Rüthen und Paderborn.
Hinter dem Schartenberg verwandelt sich der hier noch gut befestigte und relativ trockene Höhenweg nach und nach in einen eher morastigen Waldpfad und führt an alten, numerierten Grenzsteinen vorbei zum Gipfel des Wimbergs. Direkt auf der Kuppe steht ein nicht zu übersehender Grenzstein der ehemaligen Grafschaft Nassau. Dank Kyrill bietet sich vom Wimberg ein herrlicher Ausblick in Richtung Silberg. Der Höhenweg führt in einem linken Bogen parallel zu den Resten der alten Landwehr auf der linken Seite weiter über einen grasbewachsenen Waldpfad abwärts bis zum Wanderparkplatz Oberförsterweg mit der Bushaltestelle Addenbach. Nach Querung der L728 geht es in südlicher Richtung geradeaus weiter. Hier ergeben sich wieder Aussichtsmöglichkeiten zurück auf den Bürgerwindpark und die Oberndorfer Höhe. Am Addebach vorbei geht es bergab bis zu einer Wegespinne am Rande der Siedlung Rüsenrain. Dort geht es geradeaus weiter wieder stetig bergan bis zum Rastplatz auf der Dörrhöhe in 508 m ü. NN hoch über der Breitenbachtalsperre. Ab hier teilt sich der Höhenweg fortan die Trasse mit dem Talsperrenweg und dem Zugangsweg von Hilchenbach zum Kalorienpfad. Der Höhenweg verwandelt sich erneut in einen Waldpfad und führt zu Anfang über Gras, später über felsigen Boden hinab durch den Nadelwald und trifft dann oberhalb von Hilchenbach auf eine anmutige Wiesenlandschaft mit wunderschönen Ausblicken auf Hilchenbach. Es geht nun sanft bergab den Kirchberg hinunter und an der Kirche vorbei bis zum Markt. Dort ist auf der linken Seite an einer mächtigen Buche letztmalig die Wegemarkierung angebracht, da der Wanderweg nur wenige Meter weiter am Rathaus sein Ende findet.
Wegpunkte auf dem Hilchenbacher Höhenring
WP01 N50°59.7376 E008°06.5753, 354 m ü. NN, Markt
WP02 N50°59.2825 E008°06.8479, 431 m ü. NN, Sechswegekreuz
WP03 N50°58.8486 E008°08.5299, 483 m ü. NN, Bahnhof Vormwald
WP04 N50°58.9220 E008°09.5291, 583 m ü. NN, Wegestern NSG Hohlsterzenbach
WP05 N51°00.1238 E008°09.5309, 615 m ü. NN, Wegestern Ferndorfquelle
WP06 N51°00.4823 E008°09.8198, 598 m ü. NN, Oberndorfer Höhe
WP07 N51°00.8030 E008°08.9642, 585 m ü. NN, Grüner Platz
WP08 N51°00.8931 E008°08.3786, 628 m ü. NN, Drei Buchen
WP09 N51°01.1480 E008°06.6893, 569 m ü. NN, Albaumer Höhe
WP10 N51°01.4795 E008°05.6995, 568 m ü. NN, Schartenberg (Holzkreuz)
WP11 N51°01.2751 E008°04.7626, 605 m ü. NN, Wimberg
WP12 N51°00.7860 E008°04.4770, 519 m ü. NN, Bushaltestelle Addenbach
WP13 N50°59.7001 E008°05.0275, 508 m ü. NN, Dörrhöhe
Route Hilchenbacher Höhenweg (gpx)
Fotos Hilchenbacher Höhenweg