Tourbeschreibung
Start und Ziel ist der Parkplatz an der Kirche (Navi-Eingabe N51°04’47“ E007°22’07“). Von hier geht es den Kapellenberg abwärts, dann über den Burgberg nach Niederflosbach und über die Kreisstraße weiter an Baumhof vorbei nach Oberflosbach. Von dort aufwärts über Hermesberg und Wegerhof bis an den Stadtrand von Wipperfürth. Die Route (Markierung umgedrehtes ‚T‘) mit zahlreichen Bildstöcken folgt dem alten Kirchweg auf der Wasserscheide zwischen Flosbachtal und Wipper – auf dem Hinweg bis zum Wegedreieck in Herzhof immer mit der Sonne im Rücken. Nach einem Abstecher zum Wegkreuz zwischen Herzhof und Münte geht es dann der Sonne entgegen zurück (Markierung ‚Dreieck‘) über Seidenfaden, Wegerhof Hofschaft 16-16a, Eichholz und Drecke zum Ausgangspunkt.
„Golddorf“ Thier
Thier ist ein Ortsteil und eines von insgesamt sieben Kirchdörfern der Stadt Wipperfürth im Oberbergischen Land. Die Kürtener Sülz fließt nordwestlich vom Ort. Der Flosbach fließt südlich und mündet später in die Kürtener Sülz. Im Jahr 2013 wurde Thier zum Bundessieger mit Gold des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ gekürt. Der Ort wurde 1443 das erste Mal urkundlich als „Tyre“ erwähnt. 1794 versuchten Eingesessene von Thier Teile der Pfarre Lindlar, vor allem die heute zur Pfarre Kapellensüng gehörigen Höfe Buchholz, Roderwiese und Oberbüschem, nach Thier hinüberzuziehen um dadurch ihr Dorf zur Pfarre zu erheben. Dies scheiterte jedoch, da ihnen diese unerwünschte ‚Beunruhigung‘ und die ‚Aufwiegelung‘ landesherrlich nach einer Beschwerde des Pfarrers von Lindlar verboten wurde. Thier liegt als ehemaliges Straßendorf auf einem Höhenrücken am alten Fuhrweg zwischen Bergisch-Gladbach und Wipperfürth und besticht besonders durch seinen historischen Dorfkern aus dem 18. Jahrhundert, mit fünf denkmalgeschützten Gebäuden, der neugotischen Kirche, sowie dem alten Kirchhof von 1795, der ebenfalls unter Denkmalschutz steht.
Kirche St. Anna
In einer Stiftungsurkunde des Jahres 1686 wird ein ‚Thierer Kirchlein‘ unter der Bezeichnung ‚heyligen häußgen‘ in einer Talsenke in Unterthier erwähnt. Diese Gebetsstätte wurde später wegen der häufigen Überschwemmungen auf den heute so genannten Kapellenberg verlegt; aus ihr entstand im Jahre 1750 die erste große Kapelle. Im November 1892 beschloss der Kirchenvorstand einen Kirchenneubau und beauftragte den Düsseldorfer Architekten Wilhelm Sültenfuß mit dem Entwurf der Baupläne. Die Grundsteinlegung erfolgte am 21. Oktober 1895, zwei Jahre später konnte die Gemeinde ihren ersten Gottesdienst im neuen Gotteshaus feiern. Die alte Kirche wurde im Dezember 1898 niedergelegt. Zum Kirchenschatz gehört u. a. ein Ciborium von Conrad Anton Beumers (1837-1921). Das Geläut besteht aus drei Glocken der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher. Die Besonderheit des alten Kirchhofes sind die terrassenförmige Anlage mit zwei Freitreppen, eine umgebene Kirchhofmauer sowie Denkmälern aus dem 19. Jahrhundert. Die Priestergräber an der Kirchenrückseite, das Missionskreuz und eine Engelsstatue sind Zeugnisse alter Dorfkultur.
Alter Kirchweg
Alle Wanderwege rund um den Ort führen durch Wiesen und Wälder, durch Täler und über Höhenwege. Sie bieten immer wieder schöne Aussichtspunkte auf das Dorf mit seiner Kirche Sankt Anna und auf die Nachbardörfer und in die Umgebung. Besonders reizvoll ist der oben beschriebene Panorama-Höhenweg – der alte Thierer Kirchweg – nach Wipperfürth. Nach 5 km Wanderung auf dem Hinweg mit der Sonne im Rücken und weiteren 5 km stets der Sonne entgegen auf dem Rückweg besteht eine wohlverdiente Einkehrmöglichkeit im „Haus Berger“ im Dorfkern gegenüber der Kirche.
Wegpunkte Rundwanderung Thier
WP1 N51°04.7723 E007°22.1255 Thier, Parkplatz an der Kirche
WP2 N51°04.6963 E007°23.1787 Oberflosbach
WP3 N51°06.5258 E007°23.6043 Wegedreieck Herzhof, scharf links abbiegen
WP4 N51°05.9824 E007°23.2359 Wegekreuzung Wegerhof, Hofschaft 16-16a
WP5 N51°05.2839 E007°22.4166 Wegespinne Drecke