Rundwanderung durch das Schwarzenbergische

Schloss Gimborn

Von Gimborn nach Eibach und Neuenberg

Tourenbeschreibung

Wegezeiger oberhalb der Ruine NeuenbergStart und Ziel dieser Rundwanderung über den Wanderweg A1 durch das Schwarzenbergische ist die Wanderwegetafel neben dem Schlosshotel Gimborn. Zwischen Schloss und Kirche berghoch geht es die Pastoratsstraße entlang Richtung Unterpentinghausen. Recht bald biegt der Wanderweg A1 nun in Form eines Waldpfades links hinunter ins Tal des Gimbachs und verläuft geraume Zeit parallel der Leppe. Später geht es berghoch  bis zur Weggabelung oberhalb von Eibach und zu einem Abstecher zur Ruine Eibach. Zurück am Waldrand an einem holzgeschnitzen Kreuzrelief vorbei geht es weiter bis zum Wegezeiger oberhalb der Ruine Neuenberg. Nach dem Abstecher geht es weiter an Oberlichtinghagen und dem Steinberg vorbei bis zur Wegespinne oberhalb von Kümmel. Am Uhuhaus und dem alten schwarzen Forsthaus Kümmel vorbei mündet der Wanderweg A1 wieder in einen Waldpfad ein, der über den Gimborner Friedhof wieder zum Ausgangspunkt führt. Der öffentliche Parkplatz befindet sich neben dem Schloss-Hotel (GPS N51°03.6597 E007°28.5612).

Herrschaft Gimborn

Schloss GimbornDie Herrschaft Gimborn war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich, seit 1631 war sie reichsunmittelbar. Heute gehört sie zum Bergischen Land und umfasst u. a. die Städte Bergneustadt, Gummersbach und Marienheide, zu der der heutige Ortsteil Gimborn gehört. Anno 1273 beginnt die Überlieferung mit der Verpfändung des bis dahin kleinen Rittersitzes der Grafen von Berg an die Grafen von der Mark, bevor das Schloss Gimborn 1550 durch Heirat an das Geschlecht der aus Mainfranken stammenden Schwarzenbergs kam. Adam von Schwarzenberg war erster brandenburgischer Minister und erreichte, dass Gimborn zur Unterherrschaft Brandenburgs und der Pfalz erhoben wurde. Infolge des Dreißigjährigen Krieges und des Schloss-Hotel GimbornErbfolgestreites um den Nachlaß des Hauses Jülich-Kleve-Berg nutzte Adam von Schwarzenberg die Gunst seines Landesherrn, um das ganze Amt Neustadt als Reichsafterlehen an sich zu bringen (Neustadt-Gimborn) und damit die Reichsunmittelbarkeit zu erreichen. Im Jahre 1631 erfolgte die Belehnung Schwarzenbergs durch Kurfürst Georg Wilhelm, was zur Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit dieser Herrschaft durch den Kaiser führen sollte, aber erst 1658 mit einem Landvergleich bestätigt wurde; darin wurden zugleich Streitigkeiten zwischen Obrigkeit und Untertanen verglichen. 1667 unternahm Schwarzenberg einen vergeblichen Versuch, die Reichsstandschaft zu erreichen. 1682 erhielt das Haus Schwarzenberg dann Das „Uhuhaus“ in Kümmelwegen Gimborn und Neustadt Sitz und Stimme im Niederrheinisch-Westfälischen Kreistag, seit 1702 auch Sitz und Stimme bei den westfälischen Grafen im Reichstag. 1782 verkauften die Schwarzenberg dieses Territorium an den hannoverschen General Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn, der am 17. Januar 1783 in den Reichsgrafenstand erhoben und zudem auch in das westfälische Reichsgrafenkollegium eingeführt wurde. 1806 kam die Herrschaft Gimborn-Neustadt an das Großherzogtum Berg und wurde als Kanton Gummersbach im Arrondissement Siegen des Départements Sieg verwaltet. Nach den Befreiungskriegen kam das Territorium im Juni 1815 als Teil der Provinz Großherzogtum Niederrhein an Preußen und bildete von 1816 bis 1819 den Kreis Gimborn.

Ruine Eibach

Ruine EibachDie Burgruine liegt unmittelbar neben Gut Eibach, einem größeren Bauernhof in Eibach auf dem Gebiet der Gemeinde Lindlar. Die Burg Eibach wurde im 14. Jahrhundert als Wasserburg mit einer Grundfläche von 15 mal acht Metern errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1356. Im 15. Jahrhundert und 16. Jahrhundert befand sich das Anwesen im Besitz der Ritterfamilie von Neuhoff, genannt Ley. Danach wurde es von der Familie Seraing übernommen. In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1782 brannte die Burg aus. Der mächtige Rundturm im Südosten und teilweise der Südflügel der Vorburg aus dem 17. Jahrhundert sind erhalten geblieben. Nach der Katastrophe erwarb Graf von Wallmoden das Wohnhaus, im Jahr 1809 wurde das Inventar jedoch versteigert. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Restaurierung, die Kosten in Höhe von ca. 100.000 Euro verursacht hatte. Die Geschichte der Ruine Eibach lässt sich der Bronzetafel neben dem Rastplatz zwischen der Ruine und dem Gut Eibach entnehmen.

Ruine Neuenberg

Ruine NeuenbergDie Burg Neuenberg, auch Neuenburg genannt, ist die mittelalterliche Ruine einer Höhenburg in der Nähe der Ortschaft Scheel, Gemeinde Lindlar. Die baugeschichtlichen Befunde der Burg weisen auf eine Entstehung im 12. Jahrhundert hin. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1433. Burg Neuenberg gehörte zu den Domänengütern des Landesherrn und war somit im Eigentum der Grafen von Berg. 1273 verpfändeten die Grafen von Berg die Vogtei Gummersbach, zu der auch Schloss Gimborn gehörte, an die Grafen von der Mark. Der Fluss Leppe wurde so zur Landesgrenze zwischen Berg und Mark und Burg Neuenberg zur Grenzfeste. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie als Sitz des Amtes Steinbach um 1640 von den Schweden eingenommen und zerstört. Aufgrund der schweren Schäden wurde sie dann um 1662 geschleift. Heute stehen noch Teile der Außenmauern, des Einganges und des Wehrgrabens. Ein kurzer Fußweg führt zum Zwergenloch, einer sieben Meter langen Kalk- und Tropfsteinhöhle.

Wegpunkte durch das Schwarzenbergische

Wanderroute durch das Schwarzenbergische

WP01  N51°03.6329 E007°28.5845, Info-Tafel Gimborn (Start und Ziel)
WP02  N51°03.4346 E007°28.3411, Weggabel links, Wanderpfad A1 talabwärts
WP03  N51°03.2085 E007°27.5522, Wegkreuzung am Gimbach
WP04  N51°03.3240 E007°27.1629, Weggabel zur Ruine Eibach
WP05  N51°03.2630 E007°27.1248, Rastplatz mit Bronzetafel Ruine Eibach
WP06  N51°03.4868 E007°26.8032, Wegespinne mit Wegzeiger Ruine Neuenberg
WP07  N51°03.4037 E007°26.7291, Ruine Neuenberg
WP08  N51°03.7857 E007°26.7607, Weggabel rechts, Wanderweg A1
WP09  N51°04.0144 E007°27.7245, Wegespinne oberhalb Leiberg

Rundwanderung Gimborn West (gpx)
Fotos aus dem Schwarzenbergischen

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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