Luisenhütte – Schloss Wocklum – Burgberg – Mellen
Tourenbeschreibung
Start und Ziel ist der sehr gepflegte Rastplatz in Mellen (GPS N51°19.7320 E007°54.0448). Der Wanderweg A4 verläuft zu Beginn mit ca. 100 Meter Abstand parallel zur Balver Straße und biegt am südwestlichen Ausläufer des Burgberges in das Borketal ein, passiert die Luisenhütte und die Wocklumer Mühle und folgt im nahezu rechten Winkel der Hainbuchenallee bis zum Schloss Wocklum. Von dort geht es über den Burgberg bis zum Friedhof Mellen und zurück zum Rastplatz.
Einkehrmöglichkeit: „Hüttenschenke“ an der Luisenhütte. Öffnungszeiten vom 1. Mai bis 31. Oktober dienstags bis freitags von 09:30 bis 17:00 Uhr; samstags, sonntags, feiertags von 11:00 bis 18:00 Uhr.
Luisenhütte
Die Luisenhütte (auch Wocklumer Hammer) ist Deutschlands älteste mit vollständiger Inneneinrichtung erhaltene Hochofenanlage. Möglicherweise geht die Geschichte der Luisenhütte bis in das Jahr 1732 zurück. Der Bau einer Eisenhütte durch die Familie von Landsberg ist jedoch erst für das Jahr 1748 belegbar. 1758 wurde die Luisenhütte durch Clemens August von Landsberg übernommen. Ignaz von Landsberg-Velen und Gemen, der 1812 die Besitzungen übernahm, widmete sich besonders dem Ausbau dieser Hüttenanlage. In seine Zeit fällt auch die 1835 erfolgte Namensgebung: Ludowika (Luise) von Westerholt-Gysenberg war seine Gattin. Schon bald nach der Eröffnung der ersten Eisenbahnverbindungen des Ruhrgebietes mit den Hüttenwerken des Siegerlandes wurde die Luisenhütte im Jahr 1865 wieder stillgelegt. Für den Erhalt der Hütte als technisches Denkmal engagierte man sich erstmals 1939. Zu diesem Zweck wurde von der Gräflich Landsbergschen Verwaltung ein Überlassungsvertrag mit dem damals zuständigen Kreis Arnsberg geschlossen. Seit 1975 ist hierfür der Märkische Kreis zuständig. Die Luisenhütte ist seit 1950 technisches Kulturdenkmal und wurde 2003 als Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung eingestuft. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde die Luisenhütte mit einem finanziellen Aufwand von etwa 2 Millionen Euro saniert.
Wocklumer Mühle
Die Wocklumer Mühle liegt an der Borke, einem 12 km langen Zufluss der Hönne. Die Borke entspringt bei Neuenrade und mündet kurz hinter der Wocklumer Mühle in die Hönne. Zuvor wird die Borke noch durch den Zufluss des kleinen Orlebachs verstärkt, der von Schloss Wocklum aus zufließt. Die Wocklumer Mühle ist ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit weitgehend erhalten gebliebener technischer Ausstattung, so etwa unter anderem die zwei Mahlgänge. Die ehemalige Kornmühle stammt vermutlich überwiegend vom Ende des 19. Jahrhunderts und wird seit längerem nicht mehr genutzt. Hinter dem Gebäude befindet sich der große Stauteich. Leider ist nur eine Außenbesichtigung möglich.
Schloss Wocklum
Schloss Wocklum liegt etwa 2 km nordöstlich von Balve im landschaftlich noch fast unberührten Orletal. Über eine 1000 Jahre alte Hainbuchenallee führt der Weg über eine alte Poststraße zu dem herrschaftlichen Wasserschloss. Die Anlage geht auf eine sächsische Wallburg und ein Lehen eines gewissen Bernd von Düngelen zurück. Die Düngelen sind ein westfälisches Adelsgeschlecht. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts saß dort noch das Adelsgeschlecht von Wockelheim (Wocklum). Das Schloss gehörte unter anderem auch dem ehemaligen Droste Hermann von Hatzfeld, der sich im Truchsessischen Krieg als Widersacher der Reformation hervortat. Seit dem Erwerb durch den Landdrosten Daniel Dietrich von Landsberg zu Erwitte im Jahre 1656 ist das Schloss im Besitz der Grafen von Landsberg-Velen. Zum Schutz des Schlosses und seiner Besitzungen gründete er 1681 einen Familienfideikommiss. Ein weiterer berühmter Sohn der Familie war Ignaz von Landsberg-Velen und Gemen (1788–1863), der die Luisenhütte (Wocklumer Hammer) ausbauen ließ. Das wunderschöne Schloss verfügt über ein repräsentatives Erdgeschoss mit zwei großzügigen Treppenaufgängen. Der Flur wurde im Jahr 1658 von Italienern komplett bemalt und ist bis heute original erhalten. Schloss Wocklum ist das Herzstück vieler Veranstaltungen und verkörpert seit Jahrhunderten die standhaften Werte des Hauses Landsberg-Velen.
Burgberg
Südlich des Schlosses Wocklum erhebt sich auf dem 384 m hohen Burgberg die auf drei Seiten von einem mehrteiligen Wall- und Grabensystem umschlossene, nach Norden durch einen Steilabfall geschützte „Olle Borg“. Um das etwa 140 mal 80 Meter große, auf der Bergkuppe gelegene Zentrum legen sich zwei Wälle mit einem dazwischen liegenden Graben. Den von Norden und Süden kommenden Wegen öffnen sich je zwei Zangentore im Wall. Bisherige Erkenntnisse deuten auf eine Enstehung im 10. oder 11. Jh hin. Um sich zwischen den alten Erdhaufen eine Burg vorstellen zu können, braucht es allerdings viel Phantasie oder ein Kunstgeschichte-Studium. Heute ist die Anlage Naturschutzgebiet („großflächiger, klippenreicher Buchenwald“), Kulturdenkmal und von romantischer Ausstrahlung.
Mellen
Die eigentliche Gründung der bäuerlichen Siedlung Mellen reicht sehr wahrscheinlich bis in die frühgeschichtliche Zeit vor 800 zurück. Die erste urkundliche Erwähnung Mellens erfolgte im Jahre 1233. Im 13. Jahrhundert bestand die Rodungsinsel Mellen aus zwei Einzelhöfen und aus fünf Hufnerstellen. Später gesellten sich auch Holzköhler und Handwerker (Schuster, Schmiede, Schneider) hinzu. Die eigentliche Entwicklung wurde jedoch entscheidend von der Landwirtschaft geprägt. Heute gibt es in Mellen nur noch fünf Vollerwerbsbetriebe und zwei Nebenerwerbsbetriebe. Aus einem Bauerndorf ist ein Wohnort geworden, das seinen ursprünglichen Charakter aber bewahrt hat. Der Ort Mellen ist seit 1975 ein Ortsteil der Stadt Balve. Im Jahr 1991 wurde Mellen im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ mit Gold, im Jahr 2006 mit Silber ausgezeichnet.
Wegpunkte der Rundwanderung Mellen
WP1 N51°19.7320 E007°54.0448 Rastplatz Mellen, Start und Ziel
WP2 N51°20.1274 E007°52.6649 Weggabelung Wanderweg A4 rechts
WP2 N51°20.1652 E007°52.9787 Rastplatz Luisenhütte
WP3 N51°20.2335 E007°52.9694 Wocklumer Mühle
WP4 N51°20.4574 E007°53.2700 Schloss Wocklum
WP5 N51°20.1273 E007°53.5866 Hochsitz, Burgberg
WP6 N51°19.9720 E007°53.7919 Schranke, Weggabelung Wanderweg A4 rechts
WP7 N51°19.9052 E007°53.8897 Friedhof Mellen
Route Rundwanderung Mellen (gpx)
Fotos von der Rundwanderung Mellen