Oberndorfer Höhe – Zinse – Dreiherrnstein – Riemen
Anfahrt über die Landstraße 713 entweder von Hilchenbach oder von Heinsberg bis zum Wanderparkplatz Oberndorfer Höhe (GPS N51°00.4791 E008°09.8610). Von dort oberhalb der Rothaarhütte nach Osten bis zur Wegekreuzung zwischen Wollberg und Riemen. Von dort weiter geradeaus bis Zinse. Zurück geht über den Zugangsweg zum Rothaarsteig berghoch an der Schützenhalle vorbei bis zur Informationstafel oberhalb der Auerhahnbalz. Weiter zum Dreiherrnstein und entlang der Alten Landhecke zum Riemen und bergab wieder zur o. a. Wegekreuzung und zurück zum Wanderparkplatz.
Einkehrmöglichkeiten bestehen im Gasthof Afflerbach in Zinse bzw. in Helmuts Rothaarhütte auf der Oberndorfer Höhe (nur samstags von 13.30 – 17.00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10.00 – 18.00 Uhr).
Zinse
Zinse ist ein noch recht junger Ort. Im Jahre 1708 begann die Besiedelung mit dem Anlegen von drei Kanongütern. Die ersten Siedler waren Köhler. Die waldreiche Region bot die besten Voraussetzungen für das Köhlerhandwerk. Ab dem Jahr 1828 wurde versucht, einen geregelten Schulunterricht durchzuführen. Der Ort wuchs langsam aber stetig. Um 1850 waren es 12 Häuser mit 98 Einwohnern. In den Jahren 1908-1910 wurde die Dorfschule erbaut. Sie ist heute noch erhalten und es findet in 2-wöchigem Abstand dort ein Gottesdienst statt. Der Ort gehört seit der Gebietsreform vom 1. Januar 1975 zur Gemeinde Erndtebrück und war bis zur Eingemeindung eine selbstständige Gemeinde im damaligen Kreis Wittgenstein. Im Jahre 2008 feierte Zinse sein 300-jähriges Bestehen. Dorfjubiläen orientieren sich an der ersten urkundlichen Erwähnung eines Ortes. Insofern bezieht sich das Dorf Zinse auf den ersten Kanonbrief, ausgestellt für die bisher bekannten ersten drei Siedler Johannes Weber, Johann Simon Wagener und Christian König im Jahre 1708. Folgt man jedoch der Überlieferung, so existierte bereits 1560 ein Gehöft in Zinse, welches damals in Grenzstreitigkeiten verwickelt zu sein schien. Insofern ist die Besiedlung von Zinse deutlich älter als bisher bekannt.
Dreiherrnstein
Der Dreiherrnstein (673 m über NN) ist heute Grenzpunkt zwischen den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. 1816/17 wurde durch die Regelungen des Wiener Kongresses die damaligen Grafschaften Wittgenstein-Berleburg und Wittgenstein-Wittgenstein, das kurkölnische Amt Bilstein und das Fürstentum Nassau-Siegen dem Königreich Preussen angegliedert. Damit waren die alten Territorialgrenzen nur noch Kreisgrenzen in der neu gegründeten Provinz Westfalen. Hier auf dem Rothaarkamm ist nicht nur die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser sowie zwischen Sieg und Ruhr zu erkennen, sondern hier verlief auch die Grenze zwischen dem sächsischen und dem hessisch-fränkischen Kultureinfluss. Hier stießen gegenläufige politische und kirchliche Interessen weltlicher und geistlicher Herren aufeinander. Die alte Territorialgrenze trennt noch heute den niederdeutsch-westfälischen Sprachraum vom mitteldeutsch-fränkischen. Seit der Reformationszeit verlief hier die Grenze zwischen dem katholischen Sauerland und dem vorwiegend evangelischen Siegerland und dem rein evangelischen Wittgensteiner Land. Jahrhundertelang ist um die genaue Festlegung der Territorialgrenze zwischen Kurköln einerseits und Nassau sowie Wittgenstein andererseits gestritten worden. Immer ging es dabei um mehr oder weniger enträgliche Nutzungsrechte an Grund und Boden. Erst 1694 kam es zu einer endgültigen Einigung über den Grenzverlauf. Bei dem Grenzverlauf südlich des Dreiherrnsteins zwischen Kurköln und Nassau hat es nur geringe Grenzveränderungen gegeben. Ein wichtiger Grund dafür dürfte die volkstümlich als „Kölsche Hecke“ bezeichnete mittelalterliche Landwehr sein. Diese Grenze zieht sich vom Dreiherrnstein ungefähr 45 km bis zur Südspitze des heutigen Kreises Siegen-Wittgenstein. Die Nassau-Siegener Landhecken sind auch heute noch an vielen Stellen der Wälle und Gräben zu erkennen.
Riemen
Der Riemen ist ein Berg im Rothaargebirge und mit 677,7 m über NN die höchste Erhebung innerhalb des Siegerlands. Der Riemen erhebt sich mit seinem Gipfel im Südteil des Rothaargebirges nahe der Nordgrenze des Kreises Siegen-Wittgenstein im Gemeindegebiet Hilchenbachs, rund 70 m südlich der Grenze zum nördlich gelegenen Kreis Olpe mit dem dortigen Gemeindegebiet Kirchhundems. Direkt östlich der Riemenkuppe liegt das Nordende vom Westarm des 1990 gegründeten und 92,35 ha großen Naturschutzgebiets Zinser Bachtal und westlich das Nordende des 1996 gegründeten und 110,25 ha großen Naturschutzgebiets Elberndorfer Bachtal. Dort erstreckt sich auch das 116 ha große, zweiteilige Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Elberndorfer und Oberes Zinser Bachtal. Nordwestlich der Kuppe liegt das 1988 gegründete und 410,83 km² große Landschaftsschutzgebiet Kreis Olpe und südöstlich das 2004 gegründete und 299,43 km² große Landschaftsschutzgebiet Rothaargebirge.
Wegepunkte Rundwanderung Oberndorfer Höhe – Zinse – Dreiherrnstein
WP1 N51°00.4791 E008°09.8610, Wanderparkplatz Oberndorfer Höhe
WP2 N51°00.6311 E008°10.3808, Wegekreuzung zwischen Wollberg und Riemen
WP3 N51°00.6311 E008°10.3808, Zinse, Gasthof Afflerbach
WP4 N51°00.8101 E008°12.0100, Info-Tafel oberhalb der Auerhahnbalz
WP5 N51°01.2073 E008°11.3020, Dreiherrnstein
WP6 N51°01.0831 E008°10.8913, Riemen
WP7 = WP2
WP8 = WP1
Rundwanderung Oberndorfer Höhe (gpx)
Fotos der Rundwanderung Oberndorfer Höhe