Von Drabenderhöhe bis Heckhaus und zurück
Start und Ziel dieser leichten Wanderung ohne nennenswerte Anstiege auf breiten Wald- und Asphaltwegen um den Heckberg ist der Parkplatz hinter der evangelischen Kirche im Wiehler Ortsteil Drabenderhöhe. Die Tour verläuft bis Heckhaus auf der alten Brüderstraße neben einer alten Landwehr und zahlreichen Hohlwegen auf der rechten Seite entlang dem Höhenzug zwischen Engelskirchen und Much mit dem Heckberg als höchster Erhebung. Nördlich erstreckt sich der Kaldenbacher Forst, das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet des Bergischen Landes. Zurück geht es auf dem Wanderweg A7 vom Heckberg über Büddelhagen und Verr. Von einer Verlängerung der Tour weiter über die Brüderstraße bis zum Wanderparkplatz Federath und von dort über den Wanderweg A6 bis Schalken rate ich ab, da der Wanderweg A7 von Schalken bis zum Heckberg nur unzureichend markiert ist.
Drabenderhöhe
1353 wird Drabenderhöhe erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort liegt im Kreuzungsbereich zweier sehr alten Handelsstraßen, der von Köln nach Siegen führenden Brüderstraße und der von Siegburg über Ründeroth nach Hagen verlaufenden Zeithstraße. Bis in das 19. Jahrhundert war Drabenderhöhe als Kirch- und Marktdorf von der Landwirtschaft und vom Handwerk geprägt. Nach der Schließung der Erzbergwerke in Forst und Kaltenbach um 1911 suchten die Bewohner Arbeit im aufblühenden Agger- und Wiehltal. Für die weitere Entwicklung des zeitweiligen Höhenluftkurortes wurde die Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen ab 1964 zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Meilenstein. Am Ortsrand des Altdorfes wuchs in zwanzig Jahren eine Großsiedlung. Von den 250 Heimatorten in Siebenbürgen zogen aus 190 Orten Siedler nach Drabenderhöhe.
Heckberg
Der Heckberg ist mit über 384 m über NN die höchste Erhebung des Waldgebiets Heck im Naturpark Bergisches Land. Der Heckberg hat zwei bewaldete Bergkuppen, die knapp 125 m voneinander entfernt sind. Zwischen den beiden Bergkuppen des Heckbergs befindet sich eine für Wanderer nicht zugängliche Richtfunksendeanlage mit Fernmeldeturm der Bundeswehr. Rund 2 km westlich nahe Federath befindet sich der Kleine Heckberg (348 m über NN).
Heckhaus
Heckhaus ist der nördlichste und höchste Punkt der Gemeinde Much und des Rhein-Sieg-Kreises und liegt in 340 m über NN vor dem großen Heckberg. Von hier geht der Blick über das südliche Bergische Land und das Siebengebirge bis zur Hohen Acht und Nürburg in der Eifel. Jahrhundertelang bestand Heckhaus nur aus einer Handvoll Gebäuden, denn der Siedlungsplatz ist aufgrund seiner Lage nicht gerade günstig. Die Niederschläge sind überdurchschnittlich hoch und der Westwind kann ungehindert wirken. Heckhaus bildet den höchsten Punkt der Brüderstraße zwischen Köln und Denklingen und wird für die Fuhrleute eine entsprechende Bedeutung gehabt haben. Linkerhand an der Brüderstraße in Heckhaus befindet sich eine auch in den Wanderkarten verzeichnete Gedenkstätte zur Erinnerung an die Großrodung „Heckberg“ durch freiwilligen Arbeitseinsatz der Mucher Jugend von 1932-1935.
Büddelhagen und Verr
Nach der Umrundung des Heckbergs geht es durch den Wald über den Wanderweg A7 zurück über Büddelhagen und Verr. Der unscheinbare kleine Weiler Büddelhagen liegt etwas nördlich und unterhalb der alten Brüderstraße in einer typischen Quellmulden-Lage und verfügt über ein stolzes Alter. Schon um 1280 wird Büddelhagen in einem Abgabenverzeichnis der Abtei Siegburg erwähnt, und die Gründung des Ortes lässt sich aufgrund des Anhangs „-hagen“ in die Rodungszeit zwischen 1000 und 1300 ansetzen. Was Federath für Overath. das ist Büddelhagen für Wiehl: es liegt am Ende der Gemeinde und des Kreises und ist nur von einer Seite mit dem Auto zu erreichen. Das nahe bei Büddelhagen gelegene Verr ist offenbar jünger, denn der Ort wurde 1413 das erste Mal urkundlich in der Kämmereirechnung von Sankt Severin zu Köln für den Fronhof Lindlar erwähnt. Politisch gehörten Büddelhagen und Verr zum Herzogtum Berg, Amt Steinbach. Dadurch ergab sich 1806 die Zuordnung zur Zivilgemeinde Engelskirchen. 1924 unterstützen die Einwohner den Antrag der Nachbarorte Scheidt und Obermiebach auf Eingemeindung in die Bürgermeisterei Drabenderhöhe. Dieses wurde allerdings 1932 abgelehnt. Erst durch die kommunale Gebietsreform von 1975 wurden Büddelhagen und Verr in die Stadtgemeinde Wiehl eingegliedert.
Außerhalb von Drabenderhöhe ist „Haus Wald-Eck“ in Verr die einzige Einkehrmöglichkeit auf der Wanderung. Das Restaurant ist mittwochs bis freitags von 11:30 – 14:00 Uhr und von 17:30 Uhr – 23:00 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 11:30 Uhr – 23:00 Uhr geöffnet – montags und dienstags Ruhetag!
Wegepunkte der Wanderroute um den Heckberg
WP1 N50°56.6808 E007°27.1695 Drabenderhöhe, Parkplatz Kirche (Start und Ziel)
WP2 N50°56.8515 E007°26.6942 Abzweigung Brüderstraße
WP3 N50°56.7641 E007°26.2861 Wanderrastplatz mit Info-Stein
WP4 N50°56.6634 E007°24.7449 Ruhebank „Schöne Aussicht“
WP5 N50°56.6746 E007°24.6328 Heckhaus, Gedenkstätte
WP6 N50°56.9569 E007°23.6587 Heckhaus, Abzweigung zum Wanderweg A7
WP7 N50°57.0310 E007°24.5041 Wegedreieck Wanderweg A7 hinterm Heckberg
WP8 N50°56.9746 E007°25.8779 Büddelhagen
WP9 N50°57.1169 E007°26.5731 Verr, „Haus Wald-Eck“
Route um den Heckberg (gpx)
Fotos von der Wanderung um den Heckberg