Altenkleusheim liegt direkt an der Bundesstraße 54 zwischen Olpe und Krombach und somit direkt am Kölschen Heck, der Grenze zwischen dem kurkölnischen Sauerland und dem Siegerland. Erste urkundliche Erwähnung fand Altenkleusheim bereits im Jahr 1383.
Die Lourdes-Grotte in Altenkleusheim
Die Altenkleusheimer Grotte ist ein Marien-Heiligtum, erbaut nach dem Vorbild von Lourdes: In der Grotte von Massabielle ist dem Mädchen Bernadette Soubirous im Jahre 1858 eine „Dame“ erschienen, die sich als „Unbefleckte Empfängnis“ zu erkennen gab. Die Altenkleusheimer verdanken ihre Lourdes-Grotte dem Priester Theodor Göbels, der im Jahre 1909 in Lourdes von einem schweren Magenleiden geheilt wurde. Als Pfarrvikar kam er 1910 nach Altenkleusheim und begann alsbald mit der Planung einer Lourdes-Grotte zum Zeichen des Dankes für die ihm in Lourdes geschenkte Heilung. Mit Spenden aus dem Dorfe und der Unterstützung von Wohltätern aus den USA, wo Vikar Göbels vordem als Seelsorger gewirkt hatte, konnte das Vorhaben bald verwirklicht werden. Mehr als 6000 Pilger sind im Jahr 1913 zur feierlichen Einweihung der Grotte nach Altenkleusheim gekommen. Die Chronik berichtet aber auch davon, dass aus allen Teilen Deutschlands und aus dem benachbarten Ausland Kranke nach Altenkleusheim gekommen sind, um sich von Vikar Göbels den Krankensegen spenden zu lassen.
Das Kölsche Heck
Der Name Kölsches Heck geht darauf zurück, dass diese früher mit heute noch sichtbaren Gräben und Wällen als befestigte Landesgrenze die kurkölnischen und damit katholischen Sauerländer im damaligen alten Amt Bilstein und Oberkirchen/Grafschaft von ihren zum Bistum Mainz gehörenden protestantischen Siegerländer Nachbarn trennte. Das Kölsche Heck ist bis in die heutige Zeit Kreisgrenze, Sprachgrenze und Konfessionsgrenze. Kulturell beschreibt die benachbarte Grenze zum Siegerland die Uerdinger und die Benrather Linie, die den westniederdeutsch sprechenden Ort vom moselfränkischen Sprachgebiet abgrenzt.
Errichtet wurde die Landwehr zum Schutz der beiden angrenzenden Territorien, da die Übergriffe von beiden Nachbarn ständig zunahmen. Sie bestand aus Graben und Wall mit aufstehender Hecke, welche auf Manneshöhe gekürzt und miteinander verflochten wurde. In einem Abstand von 15 bis 100 Metern folgte oft eine weitere Wall-Graben-Anlage. Weil die Hecken undurchdringlich bleiben sollten, mussten die Bäume von Zeit zu Zeit gekappt und neue Zweige mit den alten verflochten werden. Zu diesem Zweck musste man aber in das Gebück hineingehen können. Die Zwischenräume sind frei von Baumwuchs; daher kann man zwischen den Wällen der Länge nach von Schlag zu Schlag hindurchgehen.
Räumlich beginnt das Kölsche Heck in der Nähe der Ortschaft Rothemühle/Heid, führt über den Bigger Berg oberhalb Döingen, vorbei an Römershagen zum Löffelberg, wo es die heutige Autobahn A 45 quert und entlang des Hünsborner Flugplatzes bis zum Holzklauer Schlag führt. Der Schlagbaum sperrte die alte Straße von Siegen Richtung Olpe. Von hier über den Rindhagen, Kuckucksfichte zwischen Altenhof und Osthelden, vorbei an Altenwenden zum Krombacher Schlag bei Altenkleusheim. Dieser Schlag sperrte die Wegeverbindung von Krombach über Altenkleusheim nach Olpe ab. Ab hier über die Höhen zum Graevenstein und Littfelder Schlag dem Höhenzug obig Kruberg und Burgholdinghausen folgend bis zur Rahrbacher Höhe. Mit dem Rahrbacher Schlag wurde eine Straßenverbindung von Littfeld über Burgholdinghausen nach Rahrbach kontrolliert.
Weiter bis zum Welschenennester Schlag zum Wolfshorn oberhalb Silberg und in einer Spitzkehre Richtung Süden um das Dollenbruchsiepen herum bis zur Vorspanneiche oberhalb Brachthausen. Entlang des Schartenbergs, wo sich ein Lager befand, den Albaumer Höhen folgend zum Oberndorfer Schlag, welcher die Verbindung Helberhausen nach Heinsberg sperrte. Weiter über den Dreiherrenstein, wo das Siegen-Nassauische Gericht endete und das Berleburger Gericht beginnt, dem Höhenzug folgend bis in die Rüspe. Am Burgberg oberhalb der ehemaligen Burg Rüspe, von welcher noch einige Wälle vorhanden sind, zum Heiligenholz, vorbei an Kasimirstal, entlang der Hohen Hessel und Hummerwald, Margarethenstein und Blutstein am Härtler, hin zum Sattel oberhalb Jagdhaus. Hier endete Gericht Bilstein auf der Kölner Seite und das Gericht Oberkirchen war nunmehr der Nachbar.
Der Grenzzug verlief weiter dem Höhenzug des Rothaarkamms folgend über den Großen Kopf, Brandwald oberhalb Kühhude, wo eine Straßenverbindung von Berleburg nach Schmallenberg durch eine Wegesperre in Schanze abgeriegelt wurde. Von Obrig Schanze zum Heidenstock, Albrechtsberg, Albrechtsplatz bis zur Stadt Winterberg.