Von Schloss Berlepsch bis Witzenhausen
Anreise
Anreise mit dem Pkw zum Parkplatz Am Nordbahnhof, 37213 Witzenhausen (Navi-Eingabe: N51°21’06″ E9°51’50″). Vom Bahnhof Witzenhausen Nord, Gleis 2, weiter mit der Regionalbahn nach Gertenbach. Von hier über den markierten Zugangsweg nach Gut Hübenthal und weiter über zum Werra-Burgen-Steig Hessen (X5 H9) zum Beginn des Abschnittes 3 am Wanderparkplatz gegenüber von Schloss Berlepsch.
Tourbeschreibung
Von Schloss Berlepsch kommend, wandern Sie zur gegenüber liegenden Parkplatzeinfahrt. Hier beginnt der 8,3 km lange 3. Abschnitt des Werra-Burgen-Steigs Hessen. Im dortigen Wald treffen Sie auf die Baumhausherberge Robins Nest. Nach rund 250 m halten Sie sich rechts auf einen unbefestigten Waldweg, der nach ca. 200 m auf einen breiten Forstweg trifft, hier aber sogleich wieder nach rechts abknickt und bis zum Waldrand oberhalb von Albshausen führt. Nun wandern Sie nach links, zweigen kurz darauf unmittelbar vor dem Anstieg aber erneut nach rechts auf den Pfad ab. Das Pfadstück ist sehr kurz und lediglich nur ein Zubringer zu einem Weg, auf den Sie nach rechts abbiegen. Auf diesem abschüssigen Weg verlassen Sie das Waldgebiet und wandern mit einem herrlichen Blick auf Albshausen und die sich dahinter erhebenden Gebirgszüge – hinter denen bereits Witzenhausen liegt – den Feldweg gerade hinunter.
Am Dorfrand von Albshausen halten Sie sich links und gehen dann abermals links an der Kirche vorbei geradewegs über ein landwirtschaftliches Anwesen. Nachdem das Gelände des Gehöftes überquert ist, treffen Sie auf eine T-Kreuzung. Der Werra-Burgen-Steig Hessen zweigt hier nach links ins Dieffenbachtal ab. Wenn Sie nach rechts abbiegen, gelangen Sie nach etwa 50 m zum Naturdenkmal Kaisereiche, einer ca. 230 Jahre alten Eiche. Dem Dieffenbach folgen Sie auf einer Länge von gut 350 m und steigen dann den nach rechts abzweigenden Wiesenweg hinauf. Wenige Schritte später weisen die Markierungen halb links in den Wald, wo Sie dem Wegeverlauf nach links bis zur nahen T-Kreuzung folgen. Biegen Sie hier nach links ab. Durch prächtigen Buchenwald wandern Sie bis zu einer Lichtung, an der Sie in der scharfen Linkskurve den Weg verlassen und rechts hinauf gehen. An der kommenden Kreuzung halten Sie sich links auf dem breiten, weiterhin ansteigenden Weg und gelangen nach etwa 350 m an eine weitere Kreuzung, an der Sie sich rechts halten. In einer langgezogenen Rechtskurve wird der Wolfsbach überquert. Beständig leicht absteigend geht es dem Waldrand entgegen. Unmittelbar davor müssen sie vom Weg nochmals nach rechts abbiegen, um über einen nur wenige Meter langen Pfad auf einen Wiesenweg zu gelangen, der Sie entlang von Feldern und Kirschplantagen mit tollem Blick auf Witzenhausen, den Ortsteil Ermschwerd sowie die Werra talabwärts bringt. Am Ende der Kirschplantage wechseln Sie nach rechts auf den Asphaltweg, unterqueren die Bahngleise und biegen direkt danach nach rechts in den Berlepschweg ein. Sie befinden sich jetzt im Witzenhausener Ortsteil Bischhausen, der von der Kernstadt nur durch die Werra getrennt ist. Der Bahnhof Witzenhausen-Nord liegt nur etwa 300 m entfernt. Gehen Sie die Sudetenstraße geradeaus, dann zweigt links ein Weg ab, über den Sie die Nordbahnhofstraße erreichen. Entlang des Berlepschweges und eines angrenzenden Fußweges setzt sich die Wanderung geradewegs bis zur Mündener Straße (Bundesstraße B80) fort. Nach dem Fußgängerüberweg halten Sie sich links und folgen der Straße An der Bohlenbrücke über die Werra. Gleich im Anschluss bringt Sie eine Straßenunterführung in die Fußgängerzone und zum Marktplatz mit dem historischen Rathaus. Das Kirschenstädchen hält nette Gastronomie, Beherbergung und Fachwerkcharme bereit.
Albshausen
Albshausen, ein Stadtteil von Witzenhausen im Nordosten des hessischen Werra-Meißner-Kreises, liegt am Dieffenbach, etwa vier Kilometer nordwestlich von Witzenhausen im Sandwald. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahre 802. Der Ort gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Ludwigstein / Witzenhausen und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte Albshausen zum Kanton Friedland im Königreich Westphalen (1807–1813). Der kleinste Witzenhäuser Stadtteil ist zugleich der älteste. Albshausen ist heute ein Fachwerkidyll in Sichtweite von Schloss Berlepsch mit ländlichem Charakter und ruhiger Lage.
Witzenhausen
Mit dem Bau der Stadtbefestigung wurde vermutlich nach der Stadtzerstörung 1232 durch Mainzer Truppen begonnen. Von dem ursprünglichen doppelten Stadtmauerring ist die innere Stadtmauer in Witzenhausen zu großen Teilen noch vorhanden, allerdings in der Höhe zumeist stark zurückgebaut. Drei Stadtmauertürme sind noch erhalten. Von den vielen eckigen Wehrtürmen ist nur noch der Schalenturm übrig geblieben. Zusammen mit der dem unteren Teil des Kirchturmes der Liebfrauenkirche ist er der älteste Turm der Stadt. Der Diebesturm und der Eulenturm dienten als Wehr- und Gefangenenturm und wurden erst Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. Die Liebfrauenkirche entstand vermutlich ab dem Jahre 1232, zunächst als dreischiffige spätromanische Basilika, dann im 13. und 14. Jahrhundert als spätgotische Hallenkirche. Von der einstmals romanischen Basilika ist noch der Turm erhalten. Der Kirchturm hat allerdings sein Aussehen im Laufe der Zeit verändert. Ihn ziert seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine neue Haube und die Türmerstube wurde 1747/48 mit einer umlaufenden verschieferten Galerie versehen. In der Liebfrauenkirche befinden sich auch verschiedene Grabmale, darunter der Familie von Berlepsch. Witzenhausen wurde bereits 1361 als Hauptort eines hessischen Amts erwähnt. Ab 1416 gehörte das Umland von Witzenhausen zum Amtsbereich der landgräflichen Burg Ludwigstein. Im Ort amtierte ein Stadtschultheiß. 1664 wurde das Amt Ludwigstein mit dem Stadtschultheißenamt Witzenhausen vereint, wodurch Witzenhausen Hauptort des Amts Witzenhausen wurde. Überregional bekannt ist die Stadt durch die Erfindung der Biotonne im Jahr 1983 und als größtes Kirschenanbaugebiet Europas.
Die Brüder Grimm in Nentershausen und Witzenhausen
1812 und 1837 waren die Brüder Grimm im Werratal. Im Jahr 1812 lernten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm in Nentershausen Dorothea (Dortchen) Wild kennen. Sie erzählte ihnen Märchen aus der Region. 13 Jahre später wurde Dortchen die Frau von Wilhelm Grimm. Wegen geistigem und politischem Widerstand gegen König Ernst August von Hannover wurden die Brüder Grimm am 17. Dezember des Jahres 1837, zusammen mit den bekannten Göttinger Sieben, aus dem Königreich Hannover vertrieben. Sie wehrten sich gegen einen willkürlichen Verfassungsbruch des Königs und mussten das Land über Nacht verlassen. Sie flohen für einige Zeit nach Witzenhausen. Dort übernachteten sie im „Gasthaus Zur Krone“ in Zimmer Nr. 9. Beide ließen sich darauf hin im nordhessischen Kassel nieder, bis sie 1840 nach Berlin zogen. Seit Dezember 2013 erinnert ein Jacob-Grimm-Denkmal auf dem Marktplatz in Witzenhausen an diese historische Begebenheit.
Wegpunkte Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 3
WP14 N51°23.6824 E009°50.0184, Wanderportal Schloss Berlepsch
WP15 N51°22.5219 E009°50.2438, Albshausen
WP16 N51°20.5420 E009°51.4861, Rathaus Witzenhausen
WP17 N51°21.1106 E009°51.7897, Bahnhof Witzenhausen Nord
Werra-Burgen-Steig Hessen Abschnittskarte (pdf)
Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 3 (gpx)
Fotoalbum Werra-Burgen-Steig Hessen – Abschnitt 3 (Flickr)