Rüthen-Kallenhardt
Kallenhardt liegt am nördlichen Rand des Sauerlandes am mittelalterlichen „Kriegerweg“ von Paderborn nach Siegen und ist heute ein Stadtteil von Rüthen. Gehörte Kallenhardt ursprünglich zum Herzogtum Sachsen, fiel es 1180 – wie das ganze südliche Westfalen – dem Erzbischof von Köln zu. Die geistliche Herrschaft endet erst mit der Aufhebung der geistlichen Fürstentümer 1803. Schon vorher waren fünf bäuerliche Siedlungen rund um das heutige Kallenhardt angesiedelt. 1275 erhielt das Dorf, welches eine heute noch zum Teil sichtbare Stadtmauer hat, die Stadtrechte, um die Rechte des Erzbischofs gegen die Grafen von Arnsberg und von der Mark sowie dem Bischof von Paderborn zu sichern. Durch 3 Stadttore konnte die damalige Stadt betreten werden. Eine Burg stand auf dem schon von weitem sichtbaren Bergkegel in Innern der Ringmauer. Von 1573 bis 1619 wurden zahlreiche Einwohner in dem kleinen Ort Kallenhardt Opfer von Hexenprozessen. Insgesamt beläuft sich die Zahl möglicherweise auf mehr als 40 Personen.
Die katholische Pfarrkirche St. Clemens
Der schlichte, verputzte Saalbau des gotisierenden Barocks der Pfarrkirche St. Clemens wurde 1722 errichtet. Das auf der Spitze eines Bergkegels stehende Gebäude schließt mit einem eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor. Der Westturm des 13. Jahrhunderts ist mit einem Knickhelm bekrönt. In die Südseite des Turms ist ein spitzbogiges, gestuftes Portal mit Maßwerkresten eingelassen. Das Nordportal wurde zugemauert. Über dem reich dekorierten Segmentbogenportal an der Südseite ist eine Bauinschrift zu lesen. Im Innenraum sind Sterngewölbe über gestuften Wandpfeilern eingezogen. Das Erdgeschoss des Turmes ist kreuzgratgewölbt und spitzbogig zum Langhaus geöffnet Der Westturm mit einer mächtigen Stützmauer an der Westseite wurde 1792 wiederhergestellt. Bis zum Jahre 1841 fanden die Toten ihre letzte Ruhestätte im Schatten der Kirche auf dem Kirchhof.