Altstadtpfad Eversberg

Blick auf Eversberg mit Pfarrkirche und Burgruine

Mit der Kamera unterwegs im Arnsberger Wald

Anreise mit dem Pkw zum Parkplatz Mittelstraße (GPS-Eingabe: N51°21’49″E8°20’8).

Routenbeschreibung

Altstadtpfad zur BurgruineDie Bergstadt Eversberg liegt in einer der schönsten und landschaftlich reizvollsten Gegenden des Sauerlandes im Naturpark Arnsberger Wald und gilt als das Wanderparadies schlechthin. Umringt von den Sauerländer Bergen und Wäldern ist der Ort Ausgangs- und Zielort für Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade. Die Wanderwege befinden sich durchweg in gutem Zustand und sind hervorragend gekennzeichnet. Eversberg profitiert sehr vom Tourismus und ist mit seinen rund 250 Gästebetten ein beliebtes Ferienziel. Start und Ziel des 1,9 km langen Altstadtrundganges ist der Parkplatz in der Mittelstraße neben dem historischen Rathaus.

Eversberg

Blick vom Markt hoch zur BurgruineBereits im 11. Jahrhundert legte Graf Eberhard von Arnsberg die heute als Ruine erhaltene Burg Eversberg und zwei Ringmauern an. Im Jahr 1242 gründete Graf Gottfried III. von Arnsberg Eversberg und verlieh 1243 das Lippische Stadtrecht sowie eine eigene Münz- und Gerichtsbarkeit. 1247 erteilte Erzbischof Konrad von Köln der Stadtkirche das Tauf- und Begräbnisrecht. Mit der Grafschaft Arnsberg wurde Eversberg im Jahr 1369 kurkölnisch. Das Gogericht entschied im Jahr 1453 einen Streit zwischen Eversberg und Velmede. In Panoramablick vom Schlossbergdiesem Zusammenhang fand der erste Velmeder Schnadezug statt. Auf diesen gehen die heute noch stattfindenden traditionellen Schnadezüge zurück. Eine bedeutende Rolle hatte die Tuchmacherei in Eversberg, deren Erzeugnisse von ortsansässigen Wanderhändlern im 18. Jahrhundert vorwiegend in den östlichen Gebieten Frankreichs vertrieben wurden. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam Eversberg als Teil des Herzogtums Westfalen unter die Herrschaft des späteren Großherzogtums Hessen. Nach dem Wiener Kongress 1815 gehörte es als Die Weststraße in EversbergBürgermeisterei Eversberg im Kreis Meschede zur preußischen Provinz Westfalen. Darin gehörte es zunächst zum Amt Eversberg, das um 1840 in Amt Bestwig umbenannt wurde. Im Rahmen der kommunalen Neuordnung wurde Eversberg am 1. Januar 1975 ein Stadtteil von Meschede. 1981 wurde Eversberg beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ als schönstes Dorf der Bundesrepublik Deutschland mit der Bundesgoldmedaille ausgezeichnet.

Altstadtrundgang

Historisches Rathaus in EversbergDas planmäßige Schema des Ortes, das im historischen Stadtkern bis heute sichtbar ist, kommt nicht von ungefähr. Gegründet von den Arnsberger Grafen, verliehen diese dem Ort Lippstadter Stadtrechte und legten ihn auch gleich nach lippischem Straßenschema an. Alle Straßen sind auf den Marktplatz ausgerichtet. Die Stadtbefestigung, die den Ortskern ursprünglich umgab, verfiel allerdings schon im 16. Jahrhundert und wurde im 19. Jahrhundert vollends abgetragen. Beim Spaziergang durch den historischen Ortskern fällt unweigerlich Prächtiges Fachwerkhaus in Eversberg am Marktplatzdie Fachwerkidylle ins Auge. Allen voran das historische Rathaus von 1750, ein prächtiger Fachwerkbau mit Mansarddach und Dachhäuschen. Die doppelte Freitreppe hinauf zum Eingangsportal stammt aus dem Jahr 1929. Das hohe Untergeschoss besteht aus massivem Mauerwerk und diente schon dem Vorgängerbau als Basis. Ebenfalls sehr schön ist das katholische Pfarrhaus; auch hier ruht ein Fachwerkbau auf einem massiv gemauerten Sockel. Hübsch sind die kleinen Nebengiebel, die nach Westen und Osten schauen. Aus dem Jahr Das alte Feuerwehrgerätehaus iin Eversberg1912 stammt das Gebäude der historischen Grundschule. Das Fachwerk des Obergeschosses ist ausgesprochen dekorativ gestaltet, ebenso das schiefergedeckte Dach mit seinen zahlreichen Dachhäuschen. Bis heute dient das Gebäude tatsächlich als Grundschule. Ein echter Hingucker ist das alte Feuerwehrgerätehaus. Auch hierbei handelt es sich um Fachwerk auf einem Sockel aus Bruchsteinmauerwerk, besonders ins Auge fällt aber der quadratische Fachwerkturm, der früher zum Trocknen der Schläuche diente. Bis 1984 war das Gebäude im Dienst, dann zog Lucien-Kapelle an der Stadtmauer in Eversberg. 1739 als Gelübte der Bürger nach der Ruhrseuche erbautdie Löschgruppe in einen Neubau um. Natürlich, wie sollte es im Sauerland anders sein, ist auch das Heimatmuseum Eversberg in einem historischen Fachwerkhaus untergebracht, das aus dem 18. Jahrhundert stammt. Das ehemalige Ackerbürgerhaus mit verschieferter Front und Mitteldeele ist im Ortskern in der Mittelstraße zu finden. Die ausgestellten Gegenstände sind hier genau am richtigen Platz, zeigen sie doch, wie die Eversberger in den vergangenen drei Jahrhunderten lebten und arbeiteten. Hausbau, bäuerliche Arbeit und Hauswirtschaft, Ackerbürgerhaus aus dem Jahre 1741 an der Stadtmauer in EversbergHandwerk, Gewerbe und Kulturgeschichte sind einige Hauptthemen der Sammlung, deren Ursprung bis ins Jahr 1934 zurückreicht. Unübersehbar ist der gewaltige Wehrturm der katholischen Pfarrkirche St. Johannes Evangelist. Sie entstand Mitte des 13. Jahrhunderts zeitgleich mit der Verleihung der Stadtrechte 1242 im typischen Übergangsstil von der Romanik zur Gotik. Seine prächtige welsche Barockhaube bekam der Turm allerdings erst viel später, im Jahr 1712. Was im Inneren der dreijochigen Hallenkirche zu sehen ist, ist ebenfalls Matzen Haus. Das älteste Ackerbürgerhaus in Eversberg wurde 1595 erbautunterschiedlichen Epochen zuzurechnen. Die restaurierten Gewölbemalereien mit teils seltsam anmutenden Tieren und Pflanzen stammen noch aus dem Mittelalter. Sie entstanden vermutlich nicht lange nach dem Bau der Kirche. Die übrige Ausstattung stammt aus dem Barock, zeigt mit den Seitenaltären sogar teilweise schon Anklänge an das Rokoko. Oben auf dem Schlossberg in 452 m Höhe zwischen Berkeybach und Luchtmücke thront die alte Burg Eversberg – oder besser gesagt das, was von ihr heute übrig ist. Die Burgruine mit dem Stumpf des Bergfrieds Inneres der Pfarrkirche St. Johannes-Evangelist in Eversbergbeherrscht die Skyline des Ortes gemeinsam mit dem Westturm der Kirche St. Johannes. Errichtet wurde die Burg im Jahr 1242 von den Arnsberger Grafen, um die Kontrolle über den Marktflecken Meschede zu sichern. Bereits zuvor hatte hier seit dem 11. Jahrhundert eine Burg mit zwei Ringmauern gestanden, die aber 1235 durch einen Brand zerstört worden war. Als die Grafschaft Arnsberg Mitte des 14. Jahrhunderts an das Erzstift Köln fiel, verlor die Burg ihre strategische Bedeutung, und seit dem 16. Jahrhundert verfiel sie zusehends. Heute sind Burgruine Eversbergdavon nur noch der Stumpf des Bergfrieds und wenige Mauer- und Grabenreste übrig. Der Bergfried wurde inzwischen zum Aussichtsturm umgewidmet, eine hölzerne Plattform ermöglicht einen wunderschönen Blick über den Arnsberger Wald, das Ruhrtal und den historischen Ortskern von Eversberg.  Eine Bronzetafel auf der Plattform erläutert, was alles zu sehen ist. Unterhalb der Burgruine am Wanderweg ins Ruhrtal hinunter steht das Severin-Kreuz aus dem Jahr 1783. Genauer gesagt stammte das ursprüngliche schmiedeeiserne Kreuz aus dieser Zeit, gestiftet von einer Witwe in Erinnerung an ihren verstorbenen Mann.

Wegpunkte Altstadtpfad Eversberg

Altstadtpfad Eversberg

WP1   N51°21.8025 E008°20.0858,   Historisches Rathaus
WP2   N51°21.7822 E008°20.1645,   Lucien-Kapelle
WP3   N51°21.9511 E008°20.1803,   Rochus-Kapelle
WP4   N51°21.6961 E008°20.0533,   Ruine Eversberg
WP5   N51°21.7656 E008°20.1244,   St. Johannes-Evangelist
WP6   N51°21.7944 E008°20.1267,   Parkplatz

Route Altstadtpfad Eversberg (gpx)

Fotoalbum Altstadtpfad Eversberg (Flickr)

Über Dieter

Nach fast 50 Jahren Berufstätigkeit seit dem 1.10.2012 im Ruhestand. Meine freie Zeit verbringe ich mit Fotografieren, ehrenamtlicher Web-Administration, Desktop Publishing, Digitalisierung von Fonts, Digitalisierung von Hörspielen usw. Daneben interessiere ich mich für Theater und für Kunstgeschichte sowie Geschichte allgemein.
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